Bereits in den neunziger Jahren fanden schwedische Forscher heraus, dass das Gemeinschaftssingen sogar einen lebensverlängernden Einfluss hat. 12 000 Menschen aller Altersgruppen untersuchten die Forscher und kamen zu dem Schluss, dass Mitglieder von Chören und Gesangsgruppen eine deutlich höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die nicht singen. Und Eltern, die gemeinsam mit ihrem Nachwuchs singen, fördern zudem dessen Gehirnentwicklung. Das belegt eine Studie der Universität Münster aus dem Jahr 2010. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Münster fand der Musikpsychologe Karl Adamek heraus, dass Singen sogar einen maßgeblichen Einfluss auf die Sprachentwicklung und das Sozial- und Aggressionsverhalten der Kinder hat.

 

Die Studie unter 500 Sechsjährigen ergab, dass Kinder, die zu Hause viel singen, zu 88 Prozent regelschulfähig sind. Wenigsinger waren nur zu 44 Prozent regelschulfähig, unabhängig von der sozialen Schicht. Das Fazit: da beim Singen Synapsen im Gehirn neu verbunden werden, macht es den Sänger schlauer. „Wer seine Singfähigkeit in der Kindheit entfalten konnte, der kann diese Effekte später über den ganzen Lebensbogen bis ins Alter nutzen. Denn Singen fördert in jeder Lebensphase die Potenzialentfaltung des Gehirns“, sagt der Hirnforscher Gerald Hüther. Gerade ältere oder auch an Demenz erkrankte Menschen können sich noch gut an Lieder aus ihrer Kindheit erinnern, weil sie mit positiven Emotionen verbunden sind. Auch das belegt die YouGov-Umfrage: Jeder zweite Senior hört Kindern gerne beim Anstimmen von Weihnachtsliedern zu.

Grund genug, sich heute Abend unter dem Tannenbaum zu versammeln und gemeinsam Weihnachtslieder zu singen.