Die Besucher informierten sich am Sonntag in der Alten Kelter Fellbach über Ernährung, Sport und alles, was gesund hält. Bei idealem Messewetter war der Zustrom riesig.

Fellbach - Wer kennt den alten Gassenhauer „Was machst Du, mit dem Knie lieber Hans, beim Tanz?“ Was der gute Hans macht, bleibt der Fantasie überlassen, aber dass es mit dem Knie – und zwar nicht erst im Alter – Probleme geben kann, das wissen nicht nur Tänzer.

 

Und auch der Rücken zwackt im Laufe der Zeit bei so gut wie jedem, die Zähne machen Probleme, der Stress stört den Schlaf und das gute Essen und Trinken sorgen für Schwimmringe, die nicht mal beim Wassersport hilfreich sind. Körper, Geist und Seele bilden einen empfindsamen Dreiklang und wenn’s an einer Stelle nicht mehr so gut passt, entstehen Misstöne.

Aber es gibt ja für alles Spezialisten, man muss nur wissen wo. Am Sonntag waren sie in der Alten Kelter versammelt und entsprechend attraktiv war für Tausende der Besuch der eintägigen Gesundheitsmesse „Fellbach fit und vital in jedem Alter“. Florian Gruner vom Fellbacher Verein Stadtmarketing freute sich über ideales Messewetter: „Es ist trüb, aber nicht zu kalt und vor allem nicht nass – da kommen die Leute gerne“, weiß er Fachmann. 30 Aussteller und 16 Vorträge zu den unterschiedlichsten Gesundheitsthemen fanden Anklang beim Publikum.

Fitnesscenter, Sportvereine und Physiotherapeuten sind hier die Anlaufstelle

Ingrid Berg vertreibt nebenberuflich magnetischen Schmuck. „Der kann keine Heilung schenken, aber es ist ein Wohlfühlprodukt“, sagt sie. Der Magnetismus unterstütze die Blutzirkulation und die Anreicherung der roten Blutkörperchen mit Sauerstoff. Während dies vielleicht auch eine Glaubensfrage ist, sind regelmäßige sportliche Übungen für den modernen Menschen unerlässlich. Fitnesscenter, Sportvereine und Physiotherapeuten sind hier die Anlaufstelle. „Bei fast jedem ist die Bauchmuskulatur viel stärker als die Rückenmuskulatur“, sagt Peter Haschke, Diplom-Sportlehrer im Therapiezentrum Rems-Murr. Und der Rücken fange sozusagen an der Fußsohle an und ende am Kopf. „Eines beeinflusst das andere“, sagt Haschke.

Wer seine Beweglichkeit testen wollte oder neue Sportartikel ausprobieren, der fand vielerlei Anregungen. „Wir arbeiten nicht mit konventionellen Geräten, sondern mit sogenannten Smarttrainern – da ist das Workout hochkonzentriert und es reichen zwei Mal 30 Minuten in der Woche“, sagt Anna Ellinghaus vom Frauenfitness-Studio Mrs Sporty. Zur Bestandsaufnahme wird eine kostenlose Bewegungsanalyse angeboten. Kniebeugen, Rumpf- und Kopfdrehungen, Liegestützen – die Fachfrau sieht an kleinen Ausgleichsbewegungen gleich, wo der Körper seine Schwachstellen hat.

Mit ayurvedischen Anwendungen wird in der Fellbacher Ayurveda-Oase die Gesundheit stimuliert

Schmerzreduktion in Minuten – das klingt nach Zauberei. Aber Lisa Pitl hat in ihrem Life Wave Zentrum kleine Klebepads, die wirklich sofort spürbare Erleichterung bringen. „Das läuft über Zellkommunikation, 2012 haben zwei Amerikaner für diese Erkenntnisse den Nobelpreis bekommen“, erklärt sie. Mit ayurvedischen Anwendungen – heiße Steine, Ölgüsse und Massagen – wird in der Fellbacher Ayurveda-Oase die Gesundheit stimuliert, Ernährungskonzepte wie das von Fit-Line bauen auf Eiweißshakes zur Gewichtsreduktion, während die Fellbacher Heilpraktikerin Anne-Kathrin Tätz von zu viel Eiweiß abrät, weil es zu belastend für den Körper sei. „Mit einer Frühjahrskur den Körper zu entgiften und den Stoffwechsel anzuregen, ist aber durchaus sinnvoll“, sagt sie und rät zu Tees und pflanzlicher Kost.

Die fand am Sonntag reißenden Absatz am Stand der Gärtnerei Welz, die Obstbecher und knackfrische Salate anbot. Wer dazu noch regelmäßig bei einem der Fellbacher Sportvereine oder Fitnessstudios gut betreut trainiert, der braucht in fortgeschrittenem Alter eigentlich nur noch die guten Tipps von Stadtseniorenrat und Seniorenbegegnungsstätten – auch dort war der Bedarf an Beratung riesig.