Die RKH-Kliniken mit Sitz in Ludwigsburg schreiben rote Zahlen. Jetzt übernimmt Frank Ohi das Ruder als neuer Regionaldirektor – interimsweise.

Ludwigsburg: Oliver von Schaewen (ole)

Die RKH-Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim haben einen neuen Regionaldirektor. Frank Ohi übernimmt interimsweise die Geschäfte der hoch verschuldeten gemeinnützigen Krankenhaus-GmbH. Das gab die RKH in einer Pressemitteilung am Freitag bekannt. Ohi übernimmt damit die Nachfolge von Anne Matros, die im Dezember bekannt gegeben hatte, ihren Arbeitsplatz spätestens bis zum 30. Juni räumen zu wollen.

 

Über den Weggang von Matros war zuletzt viel spekuliert worden. Die Kliniken beklagten ein finanzielles Loch von 40 Millionen Euro – der Einsatz von Personal aus Zeitarbeitsfirmen galt mit seinen innerbetrieblichen Verwerfungen wie etwa Gehaltsunterschieden und Bevorzugungen als umstritten. Die Regionaldirektorin, die nach dem Weggang des RKH-Geschäftsführers Jörg Martin eine Rolle rückwärts gemacht hatte und zunächst geblieben war, verlässt die Kliniken auf eigenen Wunsch in schwierigen Zeiten.

Die Abläufe an der Klinik in Ludwigsburg werden untersucht. Foto: Simon Granville

Inzwischen greift die Krankenhausreform, die auch für die RKH-Kliniken einen unbequemen Verschlankungsprozess mit sich bringen dürfte. Wegen des starken Defizits, das der Landkreis Ludwigsburg ausgleichen muss, hatte zudem der Aufsichtsrat der Kliniken ein Konsolidierungsprogramm beschlossen. Der neue Regionaldirektor Frank Ohi dürfte im Zusammenspiel mit dem neuen medizinischen RKH-Geschäftsführer Marc Nickel vor allem als Optimierer gefragt sein.

Ohi arbeitet in einem Unternehmen für externes Management

Als Expertise bringt Ohi laut RKH-Pressetext mehr als 20 Jahre Erfahrung im operativen Klinikmanagement mit. Er fungierte unter anderem von 2021 bis Ende 2024 als kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums Dresden und arbeitet für die Hospital Management Group. Dieses Unternehmen sei bundesweit erfolgreich und stehe seit vielen Jahren für externes Management und Interimsbesetzungen.

Ohi gilt als Spezialist für das Change-Management, teilt die Kliniken-Holding weiter mit. Er sei in verschiedenen Häusern als Vorstand tätig gewesen und habe zahlreiche Restrukturierungs- und Optimierungsprojekte geleitet, darunter den Aufbau ambulanter Versorgungsstrukturen, die Implementierung von effizienten Kodierungs- und Liquiditätsmanagement-Systemen sowie die erfolgreiche Steuerung von Personal- und Sachkosten.

Regionaldirektion soll in Geschäftsführung überführt werden

Zukünftig solle die Regionaldirektion in eine Klinikgeschäftsführung überführt werden, heißt es in dem Pressetext. Bis zum Abschluss des entsprechenden Bewerberverfahrens werde Ohi die Funktion des Regionaldirektors wahrnehmen.