Getötete Maria Bögerl Angeblicher Zeuge bluffte nur

Vor einigen Wochen meldet sich ein angeblicher Zeuge bei der Polizei und erklärt, er kenne die Mörder von der 2010 getöteten Bankiersgattin Maria Bögerl. Mittlerweile gehen die Ermittler aber davon aus, dass der Mann nur bluffte.
Ulm/Ellwangen - Die Ermittler im Mordfall Maria Bögerl gehen den Hinweisen eines angeblichen Zeugens weiterhin nach. Die auf die Angaben des Zeugen veranlassten Ermittlungen dauerten noch an, teilte die Staatsanwaltschaft Ellwangen am Freitag mit. Der Mann hat aber wohl bisherigen Erkenntnissen zufolge nur geblufft. Er hatte einen möglichen Tatbeteiligten genannt. Die Durchsuchung von dessen Wohnung brachte keine Hinweise auf die Tat, wie die Ermittler einen Bericht von Radio 7 nun bestätigten.
Der angebliche Zeuge hatte sich Anfang des Jahres bei der Polizei gemeldet. Daraufhin wurde er dann vernommen und die Durchsuchung bei dem 49-Jährigen veranlasst, der an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein sollte.
2010 entführt und ermordet
Der Fall Bögerl beschäftigt die Ermittler seit gut fünf Jahren. Die Frau des früheren Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl war im Mai 2010 entführt worden. Die Täter verlangten 300.000 Euro, die Übergabe des Lösegelds scheiterte. Anfang Juni hatte ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim gefunden. Bögerl, zweifache Mutter, wurde erstochen. Ein Jahr danach erhängte sich ihr Ehemann im Keller. Zuvor geriet er selbst in Verdacht, in den Fall verwickelt zu sein.
Der mutmaßliche Zeuge hatte sich vor einigen Wochen gemeldet und unter anderem angegeben, er kenne die Mörder - es seien zwei. Die Polizei hatte den Mann vernommen. Nach früheren Angaben wollte er Entgegenkommen beim Strafmaß in einem anhängigen Untreue-Verfahren.
Die Ermittler haben schon einmal schlechte Erfahrungen mit einem Informanten gemacht. Sie gingen einem damals 40-Jährigen auf den Leim. Der Mann hatte die Soko nach einer Folge der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ im Herbst 2012 monatelang hinters Licht geführt. Er bekam schließlich zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Unsere Empfehlung für Sie

Es gibt nicht nur Corona Große Herausforderungen für die neue Regierung
Der Umgang mit der Coronakrise hat zu einer inhaltlichen Engführung des Landtagswahlkampfs geführt. Das ist verständlich, aber schade, weil über der Not des Tages die großen Themen hinter der Epidemie kaum zur Sprache kamen.

Blick auf die Bundestagswahl Kretschmanns Koalition – ein Vorbild für den Bund?
Grün-Schwarz in Stuttgart macht keinen Appetit auf Schwarz-Grün in Berlin. Das Wunschbündnis des liberalen Bürgertums stützt sich auf eine breite Basis – und kommt deshalb über den kleinsten politischen Nenner nicht hinaus. Gälte das auch für Schwarz-Grün im Bund?

Ausflüge und Reisen Einkaufstrips verpönt, Osterurlaub fraglich
Ministerpräsident Kretschmann warnt vor Einkaufstouren in Kreise mit niedriger Inzidenz. Für die Planung des Osterurlaubs sind noch viele Bedingungen unklar. Erst zwölf Tage vor Ferienbeginn wird die Politik über die Hotelfrage entscheiden. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Prozess am Reutlinger Amtsgericht Die eigenen Kinder misshandelt
Ratten im Zimmer, Schläge und eiskalte Duschen als Strafe – zwei Kinder werden von ihren Eltern jahrelang gequält und erniedrigt. Am Amtsgericht Reutlingen wird das Paar nun verurteilt. Doch wie konnte es so weit kommen?

Merklingen im Alb-Donau-Kreis Klopfgeräusche aus Lastwagen - Polizei befreit sechs Jugendliche
Die Polizei befreit mehrere Jugendliche aus einem Lastwagen im Alb-Donau-Kreis. Sie waren offenbar illegal aus Afghanistan nach Deutschland eingereist.

Coronavirus in Baden-Württemberg Nur noch fünf Kreise unter 35er-Inzidenz
Das Coronavirus lässt die Inzidenzwerte in Baden-Württemberg steigen. Nur noch fünf Kreise liegen unter einer Marke von 35 Infektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche – einer davon ist in der Region Stuttgart.