Gewalt auf dem Fußballplatz Vorbilder, die keine sind

Thaya Vester forscht zu Gewalt auf dem Fußballplatz. Aggressionen gehen in erster Linie von der Trainerbank aus, an zweiter Stelle stehen die Zuschauer und bei den Jugendspielen die Eltern. Das erzählt sie im StZ-Interview.
Frau Vester, woran liegt es, wenn auf dem Platz die Fäuste statt der Bälle fliegen?
Unsere Auswertung ergibt da ein klares Bild. Die Aggression geht in erster Linie von der Trainerbank aus, an zweiter Stelle stehen die Zuschauer, und bei den Jugendspielen die Eltern. Genau die, die Vorbilder sein sollten, sind es gerade nicht.
Verbände und Verein argumentieren, Gewalt auf den Sportplätzen sei ein gesellschaftliches Problem. Stimmen Sie dem zu?
Da macht man es sich zu einfach. Die Gewalt entsteht auch aus dem Fußball heraus. Ihr Auslöser ist ja meist eine Schiedsrichterentscheidung. Im Gegensatz zum Basketball oder Handball kann eine einzige Entscheidung ein Spiel entscheiden – und das in jeder Sekunde.
Auch schon bei Spielen der F-Jugend, bei den Sieben- bis Achtjährigen?
Der Vorfall in Holzmaden überrascht mich. Giftig wird es erst in der B-Jugend, wenn die Erwartungshaltung der Eltern auf die Kinder übertragen wird. Die Jugendlichen lernen am Modell, und wenn da der Vater oder der Trainer reinbrüllen, dann steigt auch auf dem Platz die Aggressivität. Trotzdem ist das im Jugendbereich die Ausnahme. Die meisten Vorfälle registrieren wir bei den Aktiven.
Gibt es da eine Erklärung?
Nein, zumal das Geschehen häufig auch in Klassen eskaliert, in denen es keine Absteiger gibt. Im Sommer ist es ruhiger. Der Höhepunkt ist im November und Dezember. Da spielt der Frust über die ersten enttäuschten Erwartungen eine Rolle.
Die Fragen stellte Thomas Schorradt.
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