Die Gewalt in Großbritannien reißt nicht ab. Jeden Abend rückt eine andere Stadt in den Fokus.
Bei neuen Ausschreitungen von Ultranationalisten sind in der südenglischen Stadt Plymouth mehrere Polizisten verletzt worden. „Wir ergreifen Maßnahmen gegen Personen, die kriminelle Absichten verfolgen“, teilte die Polizei mit. Es gebe Festnahmen. Wie die BBC berichtete, wurde ein Polizeiwagen demoliert.
Auch Gegendemonstranten stellten sich den Randalierern entgegen. Es kam zu Zusammenstößen. Ein Reporter des Senders Sky News sprach von großer Gewalt. Es sei schwer, die gegnerischen Gruppen auseinanderzuhalten.
In vielen britischen Städten kommt es seit Tagen zu schweren Krawallen, meist von Rechtsextremen. Bisher gibt es knapp 400 Festnahmen.
Die Regionalregierung von Nordirland rief wegen der Ausschreitungen am Samstag, bei denen Geschäfte und Autos angezündet wurden, das Parlament aus der Sommerpause zurück. Die britische Zentralregierung lehnt einen solchen Schritt bisher ab.
Hintergrund sind Falschnachrichten
Zum Anlass nehmen die rechtsextremen Randalierer die tödliche Messerattacke auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport nahe Liverpool am vergangenen Montag, bei dem drei Mädchen getötet und acht Kinder sowie zwei Erwachsene verletzt wurden.
Im Internet wurden Falschnachrichten verbreitet, wonach der Angreifer ein Asylbewerber mit muslimischem Namen gewesen sein soll. Die Polizei widerspricht dem. Es handelt sich um einen in Großbritannien geborenen 17-Jährigen, dessen Eltern aus Ruanda stammen. Das Motiv für die Tat ist unklar.