Geschäftsleute werden niedergeschossen – der Fall in Waiblingen ist nicht der erste seiner Art. Die Motive sind unterschiedlich.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Waiblingen/Stuttgart - Die Hintergründe der Schüsse auf einen 33-jährigen Gebrauchtwagenhändler in Waiblingen sind noch unklar. Doch nicht zum ersten Mal stehen Geschäftsleute im Visier. Eine Auswahl spektakulärer Fälle.

 

Verpatzter Coup Am 21. November 2009 lauern vier Täter einem 40-jährigen Geschäftsmann auf, als der am späten Abend in sein Wohn- und Geschäftsdomizil in Feuerbach zurückkehrt. Die Maskierten wollen ihn zwingen, die Tresore im Haus zu öffnen. Doch das Opfer leistet Widerstand, und dann fallen Schüsse. Der 40-Jährige wird lebensgefährlich verletzt. Die Täter werden dank eines am Tatort verlorenen Flugtickets ermittelt und zu Haftstrafen bis zu elf Jahrenverurteilt.

Gekränkter Mörder Ein 52-jähriger Gastronom wird von seinem 46-jährigen Ex-Mitarbeiter am 15. März 2010 in Stuttgart-Südauf offener Straße erschossen. Als Motiv nennt der Täter eine tiefe persönliche Kränkung. Eine Beziehungstat, für die er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wird.

Gezielter Anschlag Ein 47-Jähriger verlässt am 11. Februar 2017 ein Lokal im Stuttgarter Westen und wird draußen von einem Mann niedergeschossen. Der Attentäter mit roter Jacke entkommt unerkannt. Der türkische Geschäftsmann überlebt. Offenbar ein Fall im Milieu der organisierten Kriminalität. Paradoxerweise soll das Opfer später in seinem Heimatland in Haft gekommen sein.

Streit um Drogen Am 22. April 2019 kommt es in Schönaich (Kreis Böblingen) zu einer Auseinandersetzung vor einem Lokal. Im Zentrum stehen zwei 29 und 33 Jahre alte Brüder, die mehrere Gaststätten und eine Baufirma im Landkreis Böblingen betreiben. Der 33-Jährige wird niedergeschossen und schwer verletzt. Hintergründe sind offenbar Streitereien im Drogenmilieu, wie die Polizei nach intensiven Ermittlungen herausfindet. Im November 2019 werden die Brüder als mutmaßliche Köpfe einer Drogenbande verhaftet.