Der Hersteller von Druckfarben hat im Gewerbegebiet zu viel Platz. Nun sollen drei Flächen mit insgesamt rund 32 000 Quadratmeter den Besitzer wechseln. Kündigungen in der Belegschaft soll es aber keine geben.

Stuttgart-Feuerbach - Die Flint-Group möchte sich am Standort Feuerbach deutlich verkleinern. Rund 32 000 der insgesamt etwa 50 000 Quadratmeter großen Fläche rund um die Sieglestraße 25 sollen verkauft werden. „Die Flint-Group hat weltweit eine Analyse seiner Standorte vorgenommen, um eine optimale Nutzung seiner Ressourcen sicherzustellen“, sagt Alexander Slimistinos, Partner bei der Immobilienberatungsgesellschaft Knight Frank in Frankfurt. „Ergebnis dieser Analyse für den Standort Stuttgart war, dass erhebliche Teile des Standortes nicht mehr aktiv genutzt werden und daher ökonomisch betrachtet brach liegen.“ Aus diesem Grund sei ein Konzept erarbeitet worden, um den Standort hinsichtlich seiner Größe an die Bedürfnisse der Flint-Group anzupassen „und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, die genutzten und benötigten Flächen am Standort im Interesse der am Standort befindlichen Mitarbeiter und Geschäftseinheiten weiterzuentwickeln“. Die Entscheidung habe keine Konsequenzen für die Mitarbeiter, „mit der Ausnahme, dass einige gegebenenfalls am Standort oder in Standortnähe in andere Büros umziehen werden, sobald die Anpassung des Standortes vorgenommen wurde“, sagt Alexander Slimistinos.

 

Noch in diesem Jahr sollen die drei Grundstücke mit ihren knapp 32 000 Quadratmetern den Besitzer wechseln. Das Unternehmen Knight Frank hat ein zweistufiges Bieterverfahren gestartet. Die Flächen im Gewerbegebiet Feuerbach-Ost könnten für „Verwaltungen, Hotels, Anbieter für flexible Büroflächen sowie für produzierendes Gewerbe“ genutzt werden – sowohl im Bestand, in der Nachverdichtung als auch im Neubau. Wohnbebauung ist allerdings nicht möglich.

„Zum Verkauf steht ein Areal mit drei Filet-Grundstücken, die sich in der Sieglestraße 25, Siemensstraße 76 und Kruppstraße 2 befinden“, sagt Slimistinos. „Eigennutzer, Investoren und Projektentwickler können diese einzeln oder zusammen erwerben.“ Die beiden größeren Areale sind mit mehrstöckigen Gebäuden bestückt, die in den 1960er beziehungsweise 1970er Jahren errichtet wurden.

Die erste Bieterunde dauert bis Anfang August

Das größte Grundstück umfasst 16 800 Quadratmeter und ist mit etwa 22 500 Quadratmeter Gewerbeflächen bebaut. Eine weitere Fläche bietet rund 10 000 Quadratmeter mit über 16 000 Quadratmeter Nutzfläche. Und das dritte Grundstück misst 5700 Quadratmeter und wird derzeit als Parkplatz genutzt.

Die Flint-Group mit Sitz in Luxemburg hat ein großes Sortiment an Druckfarben, Digitaldruckmaschinen, Drucktücher, Druckchemikalien und Flexodruckplatten. Das Unternehmen ist einer der größten Zulieferer der Druckindustrie weltweit. Der Standort Feuerbach hat eine lange Tradition. 1865 wurde die Druckfarbenfabrik Kast und Ehinger (K + E) in Cannstatt gegründet. Bereits ein Jahr später ging es ins Feuerbacher Industriegebiet, an die Sieglestraße 25. Im Jahr 1970 wurde das Unternehmen schließlich von der Ludwigshafener BASF übernommen. Die Druckfarbensparte von BASF wiederum schloss sich im November 2004 mit einer Tochter von Akzo Nobel zusammen. Der neue Firmenname lautete fortan Xsys – allerdings nur bis 2005, ehe der nächste Zusammenschluss ins Haus stand. „Die Flint-Group ist durch eine Fusion der Flint Ink Corporation mit Xsys Print Solutions entstanden. Sie ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Druckfarben und Druckplatten“, berichtete der damalige Standortleiter Klaus Hagmann im Jahr 2006 dem Feuerbacher Bezirksbeirat. Hintergrund der Veränderungen sei gewesen, dass BASF signalisiert habe: „Wir gehören dort nicht mehr zum Kerngeschäft“, sagte Hagmann.

Die erste Bieterrunde für die drei Grundstücke der Flint-Group läuft nun bis Anfang August. Weitere Informationen gibt es bei Alexander Slimistinos, Telefon 0 69/55 66 33-20, oder per E-Mail: alexander.slimistinos@de.knightfrank.com.