Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft ist gegen Verbote oder Sanktionen gegen Schüler, die an den Freitags-Demos teilnehmen. Stattdessen sollte das Thema in den Unterricht integriert werden.

Stuttgart - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist gegen ein Verbot oder Sanktionen gegen Schüler, die an den „Fridays for Future“-Demos teilnehmen. „Die Schulen müssen den Spagat schaffen zwischen Verbieten und stillschweigendem Zulassen“, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz am Donnerstag in Stuttgart. Die Abwesenheit vom Unterricht sei in diesem Fall nicht wie Schwänzen zu werten oder mit einer Strafarbeit zu sanktionieren. In Stuttgart etwa ist für diesen Freitag eine Kundgebung mit 400 Teilnehmern angemeldet.

 

Thema Klimawandel für den Unterricht aufarbeiten

Die Gewerkschafterin schlug vor, dass die Teilnehmer in der unterrichtsfreien Zeit ein Thema aus dem Bereich Klimawandel aufarbeiten und es den anderen vermitteln. Zudem müsse gesichert werden, dass sie den verpassten Stoff nachholten. Sie verstehe, dass die Demonstrationen während der Schulzeit organisiert würden in Einklang mit dem Protest der schwedischen Schülerin Greta Thunberg. Von ihr sei der Funke auf die Schüler in Deutschland übergesprungen.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte hingegen betont, es gebe keinen Grund, warum diese Demonstrationen unbedingt in der Unterrichtszeit stattfinden müssten und nicht beispielsweise am Freitagnachmittag. Laut Schulgesetz wird die Teilnahme als unentschuldigtes Fehlen gewertet. Ob und welche Maßnahmen ergriffen werden, liege im Ermessen der Schule.