Die Gewerkschaft Verdi weitet ihre Streiks an den deutschen Flughäfen aus: An diesem Freitag soll auch der Stuttgarter Airport in den Tarifkonflikt für die Luftsicherheitskräfte einbezogen werden.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Freitag am Flughafen Stuttgart zu einem ganztägigen Warnstreik auf – mobilisiert werden die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle tätig sind. Die Aktion beginnt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag und endet in der Nacht von Freitag auf Samstag.

 

Auch in Köln, Düsseldorf und Hamburg wird gestreikt

Bereits am Dienstag hatte Verdi Streiks der Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn angekündigt. Dort wird sowohl Donnerstag als auch Freitag gestreikt. Hier beginne der Streik in der Regel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und ende in der Nacht von Freitag auf Samstag, teilt die Gewerkschaft mit. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder gar Flugstreichungen zu rechnen.

Verdi verhandelt seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie über eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Trotz der Streiks habe es in den Verhandlungen am 11./12. April bisher keinen Durchbruch gegeben, heißt es.

Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, da es für Arbeit an Samstagen und Sonntagen keine Verbesserungen bringe und für Arbeit in der Nacht erst ab 22 Uhr Zuschläge – der Zuschlag solle nicht auf 25 Prozent angehoben werden, betont die Gewerkschaft. Für Überstunden wollten die Arbeitgeber auch künftig faktisch keine Zuschläge zahlen. Verdi fordert den BDLS auf, am 27./28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, „um weitere Streiks zu vermeiden und den Konflikt noch vor Pfingsten zu beenden“ – was sich auch als versteckte Drohung verstehen lässt.

Luftverkehrsverband berichtet von Fortschritten

Die Arbeitgeberseite schildert, dass sie am Verhandlungstisch im Bereich der Mehrarbeitszuschläge einen „deutlichen Schritt auf die Gewerkschaften zugegangen“ sei . „Auf jeden Fall müssen die Unterschiede zwischen den großen und kleineren Flughäfen wie die verschiedenen Tätigkeitsbereiche differenziert betrachtet und Regelungen flexibel vereinbart werden“, sagte Rainer Friebertshäuser, der Leiter der Tarifkommission des BDLS. Die Volatilität zwischen dem Sommer- und Winterreiseplan sei an einigen Flughäfen stark ausgeprägt. Hier müsse es Arbeitgebern und Beschäftigten ermöglicht werden, bestehende Modelle weiter durchzuführen, um die Arbeitsplätze zu erhalten.