Georg Patzek löst Joachim Nisch als neuen Vorsitzenden ab.

Kreis Böblingen - Die Delegiertenversammlung des DGB-Kreisverbandes Böblingen hat Georg Patzek (IG Metall) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Georg Patzek ist in der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Vertrauensmann bei Daimler in Sindelfingen und engagiert sich in der Brasilien-Koordinationsgruppe der IG Metall. Er tritt nun die Nachfolge von Joachim Nisch an, der dieses Ehrenamt seit 2016 ausführte. „Er war stets eine kritische und kämpferische Stimme für soziale Gerechtigkeit im Kreis Böblingen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonders am Herzen gelegen sei ihm vor allem ein antifaschistisches Geschichtsbewusstsein und eine klare Absage an rechte Umtriebe. Der Kreisverband dankte Nisch für seine Arbeit und bedauerte sein Ausscheiden. Er bleibe dem DGB auch weiterhin über diverse Verbindungen erhalten.

 

Strukturwandel der Automobilindustrie darf nicht zulasten der sozialen Sicherheit erfolgen

„Ich werde an die bisherige Arbeit des DGB-Kreisverbands anknüpfen und weiterhin dafür kämpfen, dass die zentralen Themen gerechte Renten, Verhinderung von Armut und bezahlbares Wohnen auf der Agenda bleiben, bis sie erfüllt sind“, so Georg Patzek zu seinen Vorhaben als neuer Vorsitzender. Auch die Transformation der regionalen Industrie werde eine riesige Aufgabe: „Die Abkehr vom Verbrennungsmotor wird uns in der Region Stuttgart und in der Autostadt Sindelfingen so beschäftigten, dass wir alle Hände voll zu tun haben, den Strukturwandel sozial zu sichern. Wir als Arbeitnehmervertretung müssen zusammen mit den Beschäftigten diese Prozesse mitsteuern“, lautet Patzeks Ansage.

Gewerbebetriebe, die sich im Kreis niederlassen wollen, konfrontiert die Gewerkschaft mit einem Kriterienkatalog

Patzek und die Vertreterinnen der Einzelgewerkschaften sind nun für die nächsten vier Jahre benannt und repräsentieren die gewerkschaftliche Arbeit im Kreis Böblingen. An die DGB-Landesbezirkskonferenz gehen Anträge für den freien Sonntag und die Aufhebung der Landesverordnung zur Sonntagsöffnung, für die Abschaffung von prekären, grundlos befristeten Beschäftigungsformen und für den Ausbau des Sozialstaats durch Einführung der Sozialversicherungspflicht für alle Beschäftigungsverhältnisse ab der ersten Arbeitsstunde. Außerdem werden Kriterien für gute Arbeit bei der Ansiedlung von Gewerbe formuliert. „Gewerkschaftsfeindliches Verhalten und Lohndumping wie bei Amazon & Co“ sollen angeprangert werden, heißt es abschließend. red