Wie schon öfter Anfang Juli sind nach kräftigen Gewittergüssen die Feuerwehren im Einsatz. Autos stehen bis zum Dach im Wasser, in der Gerlinger Stadthalle wird der Regieraum überflutet.

Ditzingen - In Korntal steht am Nachmittag die viel befahrene Zuffenhauser Straße am Ortseingang unter Wasser, 15 Zentimeter hoch. Das Regenüberlaufbecken in der Talstraße kann die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Es ist dieselbe Situation wie nahezu auf den Tag genau vor neun Jahren. In Ditzingen hingegen ist der Platz vor dem Ditzinger Rathaus weiß – voller Hagelkörner. Das Wasser steht in der Weil-imdorfer Straße. Wie acht Jahre zuvor.

 

Gewitterzelle über dem Strohgäu

Die Regenfluten 2018 stammten wie gehabt aus einer Gewitterzelle, die über dem Strohgäu stand und sich nur langsam fortbewegte. So war es auch bei den Unwettern in den Jahren 2009 und 2010. Am 3. Juli 2009 zuckten die Blitze stundenlang über Korntal-Münchingen, während der Regen unaufhörlich prasselte. Am Abend starb ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers – bei einem Stromschlag. Die Schäden, die an Privathäusern und Unternehmen entstand, wurden auf 50 Millionen Euro geschätzt. Ein Jahr später, am 4. Juli 2010, traf es Ditzingen, Gerlingen und Schwieberdingen. Allein an den städtischen Einrichtungen Ditzingens entstand ein Schaden von zwei Millionen Euro.

Acht Jahre später, an diesem Mittwoch, waren die Wehren erneut gefordert. Ähnlich stark wie damals sei der Regen gewesen, sagt der Ditzinger Abteilungskommandant Andreas Häcker. Doch es habe zum Glück nicht so lange geregnet. Nach rund einer Stunde habe der Regen nachgelassen. Es war genug, um in die Konrad-Kocher-Schule zu laufen. In Gerlingen ist laut dem Wehrsprecher Dennis Blos die Stadthalle betroffen. Das Wasser flutete den Regieraum. In Korntal-Münchingen, vor allem im Stadtteil Korntal, standen Fahrzeuge auf der Hauptstraße quer. Auf dem Gelände eines Autohauses liefen die Ausstellungsfahrzeuge voll, die Keller angrenzender Unternehmen standen laut der Polizei bis zur Decke unter Wasser.

Regen und Gewitter sollen anhalten

Im Rems-Murr-Kreis haben die Unwetter am Mittwoch vor allem den Weinstädter Teilort Strümpfelbach mit Hagel und Starkregen getroffen. Etwa drei Zentimeter große Hagelkörner hatten in den Weinbergen erhebliche Schäden angerichtet. Nach ersten Schätzungen des Remstalkellereivorstands Claus Mannschreck müsse man von Ausfällen in Höhe von 30 bis 40 Prozent ausgehen. Möglicherweise habe der Hagelflieger noch Schlimmeres verhindert. In Fellbach sind Keller vollgelaufen, Straßen wurden überschwemmt und eine Tennishalle überflutet.