Nicht nur die britische Regierung macht Russland für das Attentat auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verantwortlich. Nun werden Konsequenzen gefordert.

Washington - Die US-Regierung geht wie Großbritannien davon aus, dass im Fall des Giftangriffs auf einen Ex-Spion in England die Spur nach Russland führt. Die USA stimmten mit London darüber ein, dass Russland für die Tat „wahrscheinlich verantwortlich“ sei, erklärte US-Außenminister Rex Tillerson am Montag. Sowohl diejenigen, die das Verbrechen begangen hätten, als auch die, die es in Auftrag gegeben hätten, müssten mit „angemessenen, ernsten Konsequenzen“ konfrontiert werden.

 

Zuvor hatte die britische Premierministerin Theresa May erklärt, Russland sei „sehr wahrscheinlich“ für die Vergiftung von Sergej Skripal und dessen Tochter Julia verantwortlich. Entweder sei Moskau bei der Attacke federführend gewesen oder habe zugelassen, dass das Gift in andere Hände gelangt sei. Russlands Militär habe des Mittel aus der Gruppe der Nowitschok-Nervengifte in den 1970er und -80er Jahren entwickelt. May setzte Russland ein Ultimatum bis Dienstagabend zur Erklärung des Nervengift-Einsatzes.

Anschuldigungen zurückgewiesen

Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums wies die Anschuldigungen zurück. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte nach Angaben eines BBC-Reporters vor Mays Ultimatum gesagt, Großbritannien müsse dem Vorfall erst auf den Grund gehen. „Dann werden wir darüber sprechen.“

Der 66-jährige russische Ex-Spion Skripal und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März vor einem Einkaufszentrum in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben.