Am Brandenkopfweg zwischen Vaihingen und Kaltental gefriert hinabfließendes Wasser. Für Fußgänger wird der Spaziergang dort zur Schlitterpartie.

Kaltental - Adolf Dannecker ist eines Besseren belehrt worden. „Normalerweise benutze ich im Winter bewusst ausschließlich den Schliffkopfweg, weil der Brandenkopfweg meist vereist ist“, sagt der Rentner, der regelmäßig zwischen Kaltental und Vaihingen zu Fuß unterwegs ist. Weil an diesem Tag Ende Januar die Sonne aber so schön geschienen hatte, entschied sich Dannecker dazu, den Verbindungsweg von der S-Bahn-Haltestelle Österfeld hinunter zu laufen. „Ich war wirklich erleichtert, als ich heil unten angekommen bin“, berichtet der Senior und ergänzt: „Das war fast kriminell.“

 

Bürger meiden im Winter den Fußgängerweg

Der Rentner ist freilich nicht der einzige, der die Situation bemängelt. Nicht wenige Bürger meiden im Winter den Fußgängerweg, weil es nicht möglich ist, ihn gefahrlos zu nutzen. Andere hangeln sich an den Zäunen entlang. Das Problem: auf einer Länge von rund 40 Metern fließt Wasser aus dem Hang, welches bei Minusgraden gefriert und den Weg in eine Schlittschuhbahn verwandelt. Im vergangenen Winter stellten die Lokalpolitiker des Bezirksbeirats Süd auf Initiative der CDU und der Freien Wähler einen interfraktionellen Antrag mit der Forderung, die Stadtverwaltung solle die Quelle fassen und das Wasser für die Fußgänger gefahrlos ableiten.

Doch etwas mehr als ein Jahr später ist das Problem noch immer nicht behoben. Annette Hasselwander vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart, kurz AWS, bestätigt, dass der Brandenkopfweg an jenem Januartag „total vereist“ war. Die AWS ist am Brandenkopfweg für den Winterdienst zuständig. Geräumt und gestreut wird der Weg durch ein von der AWS beauftragtes Privatunternehmen.

Situation wird erneut unter die Lupe genommen

„Mit Hilfe von Salz wurde die Vereisung durch das vom Eigenbetrieb AWS beauftragte Reinigungsunternehmen beseitigt, was eine Kontrollfahrt am Folgetag durch die entsprechende AWS-Betriebsstelle belegt hat“, teilt die AWS-Sprecherin mit. Um den Weg dauerhaft frei zu halten, müsste dieser jedoch rund um die Uhr betreut werden, was „unmöglich ist und rechtlich auch nicht gefordert wird“, so Hasselwander.

Sebastian Lübbe, der Leiter des Baubezirks Mitte beim Tiefbauamt, versichert auf Nachfrage, dass die Situation vor Ort erneut unter die Lupe genommen wird. Es sei bekannt, dass Wasser aus dem Hang austrete, bei einer Untersuchung im Herbst vergangenen Jahres habe man jedoch nicht lokalisieren können, wo genau das Wasser seinen Ursprung hat. Ein weiteres Problem sei die Tatsache, dass es keinen Platz gebe, einen Graben einzurichten. Und: „Es gibt keinen Kanal, in den man das Wasser ableiten könnte“, sagt Lübbe. Dass eine Lösung noch in diesem Winter herbeigeführt wird, schließt der städtische Mitarbeiter aus. „Dass wir uns das Ganze vor Ort erneut anschauen, wird sicherlich in Kürze passieren“, sagt Lübbe. Doch bis Tatsachen geschaffen werden könnten, zöge freilich mehr Zeit ins Land. Freilich komme es auch darauf an, ob und wenn ja auf welche Weise sich das Problem beheben lasse.

Bis dahin müsse intern geprüft werden, wie die Sicherheit gewährleistet sein könne. „Wir wollen schließlich auf gar keinen Fall, dass etwas passiert“, sagt Lübbe.