Der Geschlechterkampf überdeckt mit seinem schrillen Getöse die seriösen Ziele des Feminismus. Eine verbale Abrüstung auf beiden Seiten wäre nötig, meint Redakteur Tomo Pavlovic.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Die letzten Meldungen von der Geschlechterfront klingen beunruhigend. Da wäre einmal diese Schauspielerin, die den amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe angeklagt und MeToo begründet hat, und nun ihrerseits im Verdacht steht, sexuelle Gewalt an einem Minderjährigen ausgeübt zu haben. Oder die Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Die beschäftigt sich weiterhin mit der angeblich frauenverachtenden Preispolitik im deutschen Friseurhandwerk. Zudem entdeckt man im neuen Ikea-Katalog erstmals ein möglicherweise lesbisches Liebespaar in einer Sofalandschaft. Die bemüht lässige Bildzeile des Pressetextes lautet: „Ein Pärchen schafft eine Zuflucht für die Sinne“. Und letztens hat noch eine Journalistin den Hashtag #MenAreTrash auf dem Kurznachrichtendienst Twitter initiiert. Übersetzt heißt das:„Männer sind Müll“. Noch irgendwelche Fragen, Männer?