Die Katholische Kirche könne keine Segnung für homosexuelle Paare anbieten. So hatte sich die Glaubenskongregation in Rom jüngst geäußert. Die Abkehr von Reformen, die sich viele wünschen, wird scharf kritisiert – zum Beispiel in Filderstadt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filderstadt - Katholiken aus Filderstadt distanzieren sich von einer Aussage der Glaubenskongregation ihrer Kirche in Rom. Diese hatte vergangene Woche bekundet, dass die katholische Kirche gleichgeschlechtliche Paare nicht segnen dürfe. Damit erteilt die Kongregation Bestrebungen, Segnungen von homosexuellen Paaren einzuführen, eine klare Absage. Das Argument: Die Kirche habe keine Vollmacht dafür, eine Ehe kann demnach nur zwischen Frau und Mann geschlossen werden. Dies hatte Kritik hervorgerufen – auch in Filderstadt.

 

„Das Pastoralteam der Kirchengemeinden St. Stephanus und Liebfrauen in Filderstadt distanziert sich in aller Entschiedenheit von einem solchen Verständnis des Segens“, heißt es in einer Mitteilung. „Der Segen Gottes steht jedem Menschen zu, unabhängig seiner sexuellen Orientierung. Die unbedingte Liebe Gottes gilt JEDEM Menschen.“ Die Kirchengemeinden seien Orte, an denen jeder Mensch willkommen sei.

Notwendige Reformen würden im Keim erstickt

„Wir sind empört darüber, dass die Verlautbarung der Glaubenskongregation Segen als exklusiv betrachtet, unsere Kirchen zu Unrecht klein hält und wieder einmal notwendige Reformen im Keim zu ersticken sucht“, kritisieren die Katholiken in Filderstadt. Da sei es kein Wunder, wenn die Menschen der Kirche den Rücken kehren würden. „Mit ihrer rückständigen Auffassung hat die Glaubenskongregation Menschen verletzt und eine Welle an Solidaritätsbekundungen ausgelöst, die unter dem Hashtag #LoveIsNoSin in den sozialen Netzwerken zu lesen sind.“