Eine gymnasiale Oberstufe hätte zum Standortfaktor für zwei Gemeinden werden können. Daraus wird nun definitiv nichts. Schwieberdingen und Hemmingen haben eine Chance vertan.

Schwieberdingen - Die Diskussion ist beendet, das Ergebnis zementiert. Es wird auf absehbare Zeit keine gymnasiale Oberstufe an der Glemstalschule geben. Die Schulleiterin geht, die Elternbeiratsvorsitzende gibt ihr Amt ab, die Rufe der kleinen Hemminger SPD-Fraktion verhallen im Wind – es kehrt Ruhe an der von Hemmingen und Schwieberdingen getragenen Gemeinschaftsschule ein.

 

Halbherziger Vollzug

Man kann das gutheißen, um des Friedens willen – und weiß mit dieser Meinung die Kommunalpolitik hinter sich. Die Mehrheit hatte gegen eine gymnasiale Oberstufe gestimmt. Man kann diese Haltung zweier vergleichsweise wohlhabender Gemeinden allerdings auch für armselig halten. Denn ob sie wollen oder nicht, Schwieberdingen und Hemmingen sind für die Schule mitverantwortlich. Man muss die von der einst grün-roten Landesregierung implementierten Schultyp nicht mögen. Aber die beiden Gemeinden hätten sich nichts vergeben, hätten sie den mehrheitlich beschlossenen Wandel der Real- in eine Gemeinschaftschule nicht nur halbherzig vollzogen.

Ungeliebte Einrichtung

Zumal die Glemstalschule mit einer gymnasialen Oberstufe zum Standortfaktor hätte werden können für zwei kleine Gemeinden, die sonst nur für Bosch und Porsche stehen – so wie manch andere Orte im Kreis auch. Schwieberdingen und Hemmingen hätten die kreisweit erste Gemeinschaftsschule haben können, die zum Abitur führt. Sie hätten bekommen können: ein Leuchtturmprojekt. Sie haben weiterhin: eine ungeliebte Einrichtung.