Im Kreis Calw hat die Verständigung zwischen Schwaben und Badenern begonnen.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Es gibt sie, diese Momente. Augenblicke, in denen man unweigerlich schmunzelt, obwohl es eigentlich um ein ernstes, ja geschichtsträchtiges Thema geht. Auslöser diesmal ist eine Polizeimeldung, die in dieser Woche in der Redaktion aufgeschlagen ist.

 

Doch zunächst ein historischer Mini-Exkurs: Schwaben und Badener sind bekanntlich nicht die besten Freunde. Erneut aufgeflammt ist die Rivalität spätestens 1951 nach der Volksabstimmung zum gemeinsamen Südweststaat. Sie schlägt sich in zahlreichen Facetten des täglichen Lebens nieder: Trollinger-Tropfen versus Rotfelder-Wein, VfB Stuttgart gegen den Karlsruher SC, „Schwobaseggl“ contra „Gelbfüßler“. Am wohlwollenden Miteinander der beiden stolzen Volksgruppen muss jedenfalls nach wie vor dringend gearbeitet werden. Hat hier gerade jemand was von Leonbergern und Eltingern gesagt? Nein? Gut.

Warum nun diese Glosse? Ganz einfach. Ein 25-jähriger Autofahrer hat sich am vergangenen Mittwoch an exakt dieser Völkerverständigung versucht. Ob das absichtlich geschah, bleibt Spekulation. Fakt ist aber, dass er bei einem Unfall nahe Bad Herrenalb im Nachbarkreis Calw die obere Hälfte eines badisch-württembergischen Grenzsteines abrasierte. Beim abrupten Ende der Fahrt an der Grenzpyramide verletzte sich der Fahrzeuglenker glücklicherweise nur leicht. Am Auto entstand zudem ein Schaden von 8000 Euro. Aber was ist das schon im Vergleich zum hehren Versuch, unser Bundesland endlich zu befrieden?