Was ein Trainer alles macht im Rentenalter – zum Beispiel Boxershorts bedrucken lassen. So wie der legendäre Dragoslav Stepanovic.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Frankfurt - Es gibt ganz unterschiedliche Ansätze, wie man seine Zeit als Fußballtrainer in Rente verbringt. Horst Hrubesch (67) zum Beispiel will sich nach der letzten Station als Übergangstrainer der Frauen-Nationalmannschaft exzessiv seinem Hobby Küstenangeln widmen und hat sich umgehend nach Neuseeland verabschiedet. Der frühere DDR-Auswahltrainer Bernd Stange hat offensichtlich kein Hobby. Mit 70 Jahren nahm er nämlich kurzerhand das gleichermaßen hochumstrittene wie hochdotierte Angebot an, die syrische Nationalmannschaft zu übernehmen.

 

Der ebenfalls 70-jährige Dragoslav Stepanovic wiederum hat eine ganz andere späte Einnahmequelle gefunden. Die serbohessische Frohnatur, dessen letzte Traineranstellung in China lag, setzt jetzt ganz auf die Selbstvermarktung – natürlich mithilfe seines legendären Spruchs „Lebbe geht wieder“. Diese ewige und unverrückbare Weisheit, die eine Gültigkeit weit über den Fußball hinaus besitzt, sprach Stepanovic 1992 unmittelbar nach der mit Eintracht Frankfurt in letzter Sekunde verspielten Meisterschaft mit einer beneidenswerten Gelassenheit aus. Unlängst erst verriet Stepi in einem Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung, dass diese philosophische Aufmunterung ursprünglich von seiner Mutter stammt und ihm schon unzählige Male weitergeholfen habe. Aktuell auch wieder.

Unter stepi.audiocomp-merchandising.de hat er im Internet jetzt seinen ganz persönlichen Fanshop eröffnet. Zu kaufen gibt es Kissen, Kaffeetassen oder Rucksäcke, alles mit aufgedrucktem Stepi-Konterfei samt qualmendem Zigarillo. Zehn Prozent der Einnahmen lässt er einem guten Zweck zukommen. Als Bonusmaterial ist auch eine Boxershort im Angebot, inklusive „Lebbe geht wieder“-Schriftzug.