Der Bahn sind im Strohgäu zahlreiche Züge abhanden gekommen. Und das ist nicht mal unterirdisch – eine ironische Betrachtung, die zudem total berechnend ist.

Korntal-Münchingen - Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune . . .“ – nein, ganz so einfach wie Pippi Langstrumpf hat es sich Valentin Stähle nicht gemacht. Seine Teilnahme am Mathematik-Wettbewerb Pangea hat sich ausgezahlt: Der Teichwiesenschüler wurde Sieger in der dritten Klassenstufe in Baden-Württemberg. Im bundesweiten Vergleich kam er auf Platz elf, also zweimal die Eins. Toll abgeschnitten hat auch Ben Pfeiffer, der bei den Viertklässlern den dritten Platz belegte – herzlichen Glückwunsch beiden!

 

Ob die Begeisterung später anhält? Schließlich mag nur eine verschwindend geringe Zahl von Erwachsenen Mathematik, scheint es. Vor allem bei der Deutschen Bahn sind die Zahlen verschwindend. Denn laut einer Lärmkarte fehlen rund 5000 Züge, also die Hälfte dessen, was jährlich zwischen Kornwestheim und Korntal fährt. Dieser Abschnitt ist im Beteiligungsverfahren (noch bis zu diesem Dienstag unter www.laermaktionsplanung-schiene.de) des Eisenbahnbundesamts (EBA) nicht enthalten, die Züge müssten auf dem Abschnitt vom Korntaler Bahnhof weiter nach Weilimdorf eigentlich wieder zählen. Doch 10 500 auf der Zulaufstrecke von Kornwestheim plus 44 500 von Zuffenhausen her macht laut Angaben der Bahn nach dem Korntaler Bahnhof nur 50 300.

Woher kommt die Differenz, wollten wir wissen. Doch die Bahn konnte das nicht auflösen, verwies auf das EBA. Das wiederum erklärte, dass es die Angaben von der Bahn hat. Böse Zungen behaupten, dahinter steckt Berechnung. Denn je mehr Züge, desto mehr könnten Forderungen nach Lärmschutzwänden berechtigt sein. Kombiniert mit den verschwundenen Zügen muss man da nur eins und eins zusammenzählen. Und das müsste doch eigentlich jeder können. Sogar Mathenullen und die, die beim Rechnen nur Bahnhof verstehen.