Erst hieß es in Kirchheim: „Vorsicht, Krokodile in den Bürgerseen!“ Nun heißt es „Obacht, Schabernack im Internet!“ Denn die Stadt hat ein neues Ausflugsziel, das man googeln kann: Ein Krokodil-Schwimmbad.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein alter Witz besagt, dass man nach fünf Uhr nicht in den Urwald gehen soll, weil da die Elefanten Fallschirm springen. Und ferner, dass Krokodile deswegen so platt sind, weil sie nach fünf im Urwald waren. Das ist natürlich alles den Hirnen irgendwelcher Humoristen entsprungen und entbehrt jeglicher Wahrheit.

 

Wo aber treiben sich Krokodile nach fünf, um dreiviertel zwölf und nach der Mittagspause am liebsten herum? In der Stadt Kirchheim unter Teck ist man seit Wochen redlich bemüht, klarzustellen, dass sie das unter gar keinen Umständen, nie und nimmer und auch nicht vor fünf in den Bürgerseen zwischen Kirchheim und Nürtingen tun. Erst habe eine Spaziergängerin Hechte für Krokodile gehalten, dann fand man heraus, dass Scherzbolde Krokodilkopf-Attrappen in den Seen platziert hatten – Letzteres behielt man aber erst mal besser für sich, nicht, dass noch Scherzbolde auf die Idee kommen, Krokodilkopf-Attrappen in den Bürgerseen zu platzieren. Deswegen wurden sie im Polizeirevier versteckt.

Wer im Netz ein Schwimmbad für Krokos sucht, wird bei Kirchheim fündig

Doch Scherzbolde lassen sich durch das wochenlange Verstecken der Krokodilkopf-Attrappen nicht vom Schabernack abhalten. Wer wüsste das besser als das Internet. Wenn man dieses befragt, was Krokodile rund um die Uhr tun, wenn sie an den zurückliegenden heißen Tagen Abkühlung suchen oder lecker Fischlis futtern wollen, dann ergibt sich ein völlig anderes Bild. Denn nichts liegt näher, als in eine Suchmaschine im Netz ein Krokodil-Schwimmbad ausfindig zu machen. Und dann führen alle Wege – überraschenderweise – zu den Bürgerseen bei Kirchheim unter Teck, wenn man ins Suchfeld „Krokodil-Schwimmbad“ eintippt. Seit dem Wochenende ist das beliebte Ausflugsziel auf Google Maps so benannt und mit einem Eintrag versehen. Dem Vernehmen nach versucht die Cybercrime-Abteilung der Kirchheimer Polizei seither panisch, Google zu verstecken. Nicht, dass noch Scherzbolde auf die Idee kommen, die Bürgerseen in Krokodil-Schwimmbad umzubenennen.