Mancher Slogan scheint zum Rohrkrepierer geboren. Zuletzt machte in Stuttgart der Elektronikfachhändler Media Markt mit einem schrägen Reklamesprüchle zur Milaneo-Eröffnung von sich reden. Oder haben die Werber etwa den Nerv der Schwaben getroffen?

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Stuttgart - Immer wenn man denkt, dämlicher geht es nicht mehr, hängt das nächste Werbeplakat an den Haltestellen dieser Stadt. Die Auszeichnung „Lätschige Brezel“ steht zurzeit dem Elektronikfachhändler Media Markt zu, der die Hiesigen auf seine Präsenz im neuen Milaneo hinweist – und zwar mit dem Slogan „Das Ländle sucht Schnäpple jetzt am Mailändle“. Selbst als Reingeschmeckter bekomme ich da eher Schnäppleatmung als Lust auf Schnäppchen, und mein Kollege, ein Hiesiger, meint sehr treffend: „I mach’ glei a Brecherle!“

 

Gemeinsam stellen wir uns vor, wie sich ein misanthropischer Werbehipster mit Rauschebart, Hornbrille und Popperscheitel ins Berliner Fäustle lacht, weil er es den verhassten Schwaben, die seinen geliebten Prenzlberg mit ihren Kinderwagen verstopfen, mal wieder so richtig gegeben hat. Kein Texter kann doch ernsthaft glauben, dass er mit so einem Sprüchle einen werbewirksamen Treffer landet.

Oder etwa doch? Während wir noch so vor uns hinbruddeln, erreicht uns die nächste Nachricht: Das Staatsministerium in der Villa Reitzenstein hat jetzt eine eigene Kita. Nach einer Umfrage unter den Mitarbeitern heißt sie: Villa Reitzensteinle. Kraftlos sinken wir in unsere Stühle zurück. Der Kollege: „So isch’s no au wieder.“