Spannung, Spaß und Weihnachtsplätzchen können wir uns am Sonntagabend gönnen, gemischt mit einer ordentlichen Portion Heimatliebe. Denn der Stuttgarter „Tatort“ führt uns morgen Abend an einen verbotenen Ort: auf den Fernsehturm.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Spannung, Spaß und Weihnachtsplätzchen können wir uns am Sonntagabend gönnen, gemischt mit einer ordentlichen Portion Heimatliebe. Denn im Ersten sieht man besser denn je, wo der Stuttgart-„Tatort“ eigentlich spielt, dessen Ermittler ja meist im Badischen durch die Gassen rasen. Mehr Stuttgart geht fast nicht, als wir in der Folge „Happy Birthday, Sarah“ präsentiert bekommen. Da ist alles dabei: Halbhöhen- und Hallschlagbewohner finden zu- und geraten aneinander, und Stuttgart macht – Ahoi! – mal wieder seinem Ruf als Hamburg des Südens alle Ehre. Nicht etwa, weil wir als zweite Metropole nach der Hansestadt das herrlich herbe Rhabarberschorle zum Kultgetränk erhoben haben, sondern weil es einen dramatischen, taktisch klugen Showdown im Hafen gibt. Wenn jetzt aus Versehen noch jemand Schwäbisch schwätzt, der nicht klingt, als habe man ihm die Nase zugetackert und eine Portion Spätzleteig in den Mund gestopft, dabei noch drei Sätze ohne „Kehrwoch“ unfallfrei über die Lippen kriegt – Schwabenherz, was willsch Du mehr?

 

Ach ja, da wären dieser Tage noch viele Wünsche. Da mag der SWR noch so viel ausstrahlen, das Charakteristischste, was er unserer Stadt gegeben hat, ist und bleibt das Markenzeichen auf der Waldau, unser Fernsehturm. Und wenn wir alle miteinander aus den Tiefen des Tals einen Wunsch hinauf schreien dürften – am besten vom Marktplatz aus, damit es der Oberbürgermeister Fritz Kuhn auch laut und deutlich hört – dann doch den: Wir wollen wieder hoch hinaus und über den Kesselrand schauen, sprich endlich wieder auf den Fernsehturm rauf und ins Land hinaus blicken. Geht aber nicht, denn der ist immer noch zu. Da bis jetzt noch kein Mucks aus dem Rathaus zu hören war, ob und wann er wieder öffnet, wird das wohl in diesem Jahr nichts mehr. Schnief.

Doch halt, Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – und zwar an Stuttgarts größter Adventskerze, dem Fernsehturm. Leider nur auf dem Bildschirm, aber immerhin: Der „Tatort“ führt uns in ungeahnte Höhen, in die nur wenige Stuttgart in diesem Jahr vorgedrungen sind: Wenn auch nur kurz und für die männlichen Zuschauer vielleicht ein wenig ablenkungsreich (da die hübsche Staatsanwältin zu sehen sein wird) kehren wir mit dem „Tatort“ auf den Fernsehturm zurück. Eine kleine Zeitreise am Sonntagabend.