Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Neulich ist eine S-Bahn in Stuttgart pünktlich abgefahren – und pünktlich angekommen. Die Folge: Szenen unbeschreiblicher Freude.

Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Stuttgart - Dieser Tage ist eine S-Bahn der Linie 1 planmäßig 19.10 Uhr in den Hauptbahnhof (tief) eingefahren. Ebenso planmäßig passierte sie die Stationen Bad Cannstatt, Neckarpark (Mercedes-Benz), Untertürkheim, Obertürkheim und Mettingen.

 

Spätestens als sie planmäßig 19.27 Uhr in den Esslinger Bahnhof einfuhr, kannte die Begeisterung der Passagiere keine Grenzen mehr. Mütter hielten ihre Kinder hoch, damit sie Zeugen dieses historischen Ereignisses würden. Alte Männer mit vom Gram gebeugten Rücken und Tränen in den Augen murmelten: „Dass wir das noch erleben dürfen!“ Schwarzfahrer und Kontrolleure klopften einander lachend auf die Schultern, der Triebwagenführer starrte fassungslos vor Glück ins Unbestimmte, und blutjunge Frauen in hautengen Tops hüpften auf und nieder (was in den Fahrzeugen des Verkehrsverbundes ja eigentlich verboten ist).

Lange schallt’s im Zuge noch: „Unsre S-Bahn lebe hoch!“