Sie haben sich in den Innenstädten rasant ausgebreitet: Die Spielhallen, in denen Automaten vor allem jungen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Mit dem geplanten Landesglücksspielgesetz soll sich das ändern.

Stuttgart - Die grün-rote Landesregierung will das Glücksspiel ordnen. Zum einen soll der menschliche Spieltrieb kanalisiert und das nicht zuletzt den Veranstaltern Gewinn bringende Geschäft aus der Illegalität der Schwarzmärkte herausgeholt werden. Zum anderen will man Jugendliche und Spielsuchtgefährdete schützen, aber auch die Innenstädte von der Automatenflut befreien.

 

Das geplante Landesglücksspielgesetz bedeutet für die Betreiber von Spielhallen heftige Eingriffe in ihr Geschäftsgebaren. Man sei dem Wunsch der Kommunen nachgekommen und habe die Anforderungen an die Genehmigung von Spielhallen konkret gefasst, „um Auslegungsspielräume zu begrenzen“, sagte der Innenminister Reinhold Gall (SPD) am Dienstag in Stuttgart. Das war bisher nicht so – mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der Spielautomaten innerhalb von vier Jahren bis 2010 auf 12 600 annähernd verdoppelt hat. Solche Automaten bergen aber, so wird in dem Gesetzentwurf ausgeführt, die höchste Gefahr, dass Spieler die Kontrolle über sich verlieren und „hierdurch ein problematisches Spielverhalten oder gar eine Spielsucht entwickeln“.