Nach der dritten Woche war für Kera-Rachel Cook bei GNTM Schluss. Im Interview erzählt sie vom Innenleben der Castingshow.
25.03.2010 - 16:53 Uhr
Stuttgart - Nach der dritten Woche war für "Freddy" und Kera-Rachel Cook Schluss: Die 21-jährige Studentin, die die Jury der Castingshow "Germany's Next Topmodel" mit ihrem benamsten Segelohr erfreute, musste zurück ins heimische Böblingen fahren und durfte nicht mit den letzten 18 nach Kapstadt. Jetzt denkt die Halbamerikanerin darüber nach, ihr Studium in Tübingen zu unterbrechen, um an ihrer Karriere vor der Kamera zu feilen. Mit Theresa Schäfer hat die Böblingerin über ihre Zeit bei "Germany's Next Topmodel" und ihre Pläne für die Zukunft gesprochen.
Kera, für dich war am Ende der dritten Woche von "Germany’s Next Topmodel" (GNTM) Schluss. Immer noch enttäuscht?
Es ist zwar schon ein bisschen her, dass ich ausgeschieden bin, aber wenn man es jetzt im Fernsehen anschaut, kommt das Ganze doch noch mal hoch. Ich hätte es einfach gerne unter die letzten 18 geschafft, um mit nach Kapstadt zu fliegen. Das ist natürlich wahnsinnig schade. Aber das ist das Spiel: Es kann nur eine geben und alle anderen werden nach und nach aussortiert. Das ist schon in Ordnung.
Wir war für dich die Zeit bei GNTM?
Sehr aufregend und sehr anstrengend. Wir haben zwar viel Zeit mit Warten verbracht, aber auch das ist auf die Dauer ermüdend. Dazu kommt die Sorge, dass es jederzeit vorbei sein könnte. Man weiß nicht, was als nächstes kommt, wo man am nächsten Tag ist, ob man nach Hause fahren muss.
Wie war das Verhältnis unter den Mädchen?
Ich habe mich mit allen Mädchen gut verstanden – mit manchen mehr, mit manchen weniger. Alle waren sehr nett und entspannt. Der Konkurrenzdruck war auch noch nicht so groß – das ändert sich wahrscheinlich, umso weniger es werden. Wenn man Monate miteinander verbringt, kann es wahrscheinlich schon zu Zickereien kommen.
Wem drückst du denn besonders die Daumen?
Mit meinen Zimmerkameradinnen Neele und Hanna habe ich mich besonders gut verstanden. Auch mit Jaqueline bin ich gut klar gekommen. Ganz besonders drücke ich Leyla die Daumen, nicht nur weil sie aus Stuttgart kommt. Sie ist ein ganz tolles Mädchen, ist wahnsinnig hübsch und hat einen super Körper. Außerdem ist sie nicht der 08/15-Typ, sondern sehr besonders.
Siehst du dich und die anderen Mädchen im Fernsehen realistisch dargestellt?
Grundsätzlich trifft es den Kern, ist aber überspitzt. Es werden immer typische Situationen herausgepickt. Ich zum Beispiel rede ziemlich viel und ausführlich, habe aber auch noch eine andere Seite, die in der Sendung nicht so gezeigt wurde. So entstand dann schon der Eindruck, dass ich andauernd am Quatschen bin. Übrigens ist Hanna auch nicht die ganze Zeit am Weinen.
Was hattest du für einen Eindruck von der Jury?
Heidi Klum ist wahnsinnig professionell. Sie ist immer hundertprozentig konzentriert und sehr freundlich. Allerdings hat Heidi eben auch vier Kinder und muss sich um die kümmern, sie kann keine 24 Stunden auf uns aufpassen. Das haben eher die beiden anderen Jurymitglieder, Q und Kristian Schuller, übernommen. Die beiden haben uns ein bisschen an die Hand genommen und uns Tipps gegeben.
Warum hast du dich gerade jetzt bei GNTM beworben?
Ich hatte davor schon diverse kleinere Fotoshootings und meine Freunde haben schon lange vorgeschlagen, mich dort zu bewerben. Bis zu dieser Staffel hat es aber nie gepasst. Einmal habe ich gerade Abi gemacht, dann bin ich auf der Schauspielschule angenommen worden. Jetzt hatte ich eine kleine Pause, weil ich den Studiengang gewechselt habe und erst zum Wintersemester wieder an der Uni sein muss. So hat sich "Germany’s Next Topmodel" super angeboten.
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert, dass du bei einer Castingshow zu sehen warst?
Ich habe nur wenigen davon erzählt. Meine Mutter wusste es, mein engerer Familienkreis, mein Freund und meine beste Freundin. Es hätte ja sein können, ich fahre nach Köln und am Abend gleich wieder nach Hause. Ich wollte nicht noch zusätzlichen Druck aufbauen. Die meisten Reaktionen waren positiv, obwohl manche meiner Freunde Bedenken hatten, wie ich später im Fernsehen dargestellt werde.
Hast du Feedback bekommen, warum die Jury sich gegen dich entschieden hat?
Ich habe keine andere Begründung gehört als das Publikum. Deshalb weiß ich nicht genau, warum ich rausgeflogen bin. Ich war auf dem Gepäckband nicht gut, aber da war ich nicht die Einzige. Es ist schon enttäuschend, den wirklichen Grund nicht zu kennen.
Böse Zungen behaupten, bei GNTM würden nicht die weiterkommen, die das meiste Potential zum Modeln haben, sondern die, die meiste Quote versprechen. Ist da was dran?
Unter den Mädchen ist keine, die gar nichts kann. Das sind alles wunderhübsche Mädchen mit tollen Körpern, die alle ihre Stärken haben. Ich glaube nicht, dass es nur um die Quote geht, sonst würden sie ganz andere mitnehmen.
Was hast du jetzt weiter vor?
Momentan mache ich ein Semester Pause von der Uni. Diese Zeit will ich nutzen, mich ganz aufs Modeln, Schauspiel und Moderation zu konzentrieren. Ich will eine Agentur finden und zu Castings gehen. Einige Angebote habe ich schon. Auf jeden Fall will ich mein Studium aber an der Fernuni zu Ende machen.
Formate wie die "Model-WG" – wäre das was für dich?
Schwierig zu sagen. Ich will nicht auf Teufel komm raus ins Fernsehen. Die "Model-WG" könnte ich mir noch vorstellen - im Gegensatz zu "Das perfekte Promi-Dinner" oder dem "Dschungel-Camp". Ich will hinter dem, was ich mache, auch stehen.
Dein eines, pardon, Segelohr hat Furore gemacht. Wer ist berühmter, "Freddy" oder du?
Das frage ich mich manchmal auch. Mein Freund hat sich den Spaß gemacht, Freddy und mich zu googlen. Die Treffer schenken sich nicht viel.