Gemeinderat legt Vergabekriterien für die neuen Wohnungen im Gödelmann II fest.

Mönsheim - Weil die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen ist, hatte sich die Gemeinde schon 2017 entschlossen, drei Häuser im Geschosswohnungsbau zu errichten. Eine Änderung des Bebauungsplans machte den Weg im Baugebiet Gödelmann II dafür frei, was auf einige Proteste aus der Nachbarschaft stieß. Denn der Bauplatz für die 23 Wohnungen war ehemals als Fläche für den Gemeinbedarf ausgewiesen. Nächste Woche soll es losgehen mit dem gut sechs Millionen Euro schweren Projekt der Gemeinde.

 

Nun wurde darüber diskutiert, nach welchen Kriterien die begehrten Neubau-wohnungen vergeben werden sollen. Obwohl man bisher noch keine aktive Werbung betrieben habe, gebe es schon einige Bewerbungen, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch am Donnerstag im Gemeinderat. Deswegen wurde es nötig, einen Katalog festzulegen mit Kriterien für die Vergabe der Eigentums- und der Mietwohnungen. Bis zu 15 der 23 Wohnungen sollen verkauft werden, um damit das Gesamtprojekt zu finanzieren. Die restlichen will die Gemeinde behalten und vermieten.

Die Gemeinderätin Simone Reusch (Bürgerliste Mönsheim) wollte wissen, wie man bei so vielen verkauften Wohnungen das eigentliche Ziel erreichen wolle, nämlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. „Wir sollten bei der Zahl flexibel bleiben“, antwortete Fritsch. „Je mehr wir verkaufen, umso günstiger können wir den Mietpreis machen.“

Quadratmeterpreis von 3800 Euro

Auf jeden Fall verkauft werden sollen die insgesamt sechs Dachgeschosswohnungen. Bei einem Quadratmeterpreis von 3800 Euro sollen die Verkaufspreise je nach Größe zwischen knapp 400 000 Euro und rund 530 000 Euro liegen, einschließlich Stellplatz. Für die darunterliegenden Wohnungen kalkuliert die Gemeinde mit 3400 Euro pro Quadratmeter. Die Stellplätze kosten 17 000 Euro.

Wie der Gemeinderat beschlossen hat, will man vor allem neuen Wohnraum für Mönsheimer Bürger schaffen. Vorrang sollen auch Familien mit mindestens einem Kind haben. Mönsheimer Familien mit Kindern sollen sogar für bis zu zwei Kinder 50 Euro Rabatt pro Quadratmeter und Kind bekommen können. Weiter können nur natürliche Personen, die noch keine Immobilien besitzen, höchstens jeweils eine Wohnung kaufen. Schon vor Jahren gewährte die Gemeinde bei der Vergabe von gemeindeeigenen Bauplätzen im Gebiet Gödelmann I eine Art Sozialrabatt für Familien mit Kindern.

Bevor die Wohnungen aktiv beworben werden, muss der Architekt Andreas Lippeck von PlanKontor aus Vaihingen/Enz Exposés für die Interessenten erstellen. Außerdem wird für jede Wohnung ein Grundbuch angelegt.

Heizung und Lüftung werden deutlich teurer

Der Gemeinderat legte nicht nur die Vergabekriterien fest, sondern vergab auch eine Reihe von Ausbauarbeiten für die drei Gebäude. Hier mussten die Räte einige Kröten schlucken, denn teilweise lagen die Ausschreibungsergebnisse deutlich über den Kostenschätzungen. Schließlich boomt die Konjunktur und viele Handwerker sind mehr als ausgelastet. Hält sich das Gewerk Elektroarbeiten mit einem Plus von fünf Prozent noch im Rahmen, werden die Kosten für Sanitär und Lüftung etwa 20 Prozent teurer als geplant. Mit einem Plus von 43 Prozent trifft es den Bereich Heizung besonders hart.

Trotzdem sprach der Architekt Andreas Lippeck angesichts einer Gesamtkostensteigerung von nominal acht Prozent von „fast einer Punktlandung“, die man hingelegt habe. Dafür habe man aber auch einen Qualitätssprung von der Energieeffizienzklasse KfW 70 hin zu KfW 55 erreichen können. Das bedeutet, dass der Jahresprimärenergiebedarf nur 55 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus beträgt. Dies wird mit einer sehr guten Wärmedämmung in Dach und Außenwänden sowie einer Dreifachverglasung bei Fenstern und Türen erreicht. Auch eine Holzpellet-Heizung gehört dazu. Außerdem sind in der Tiefgarage auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge vorgesehen.