Trotz der Kritik von Anwohnern hat das Gremium den mehrfach überarbeiteten Bebauungsplan abgesegnet.

Göppingen - Im Sommer sollen die Bauarbeiten für ein umstrittenes Altenzentrum im Reusch hinter der Christkönig-Kirche beginnen. An dem zweieinhalbgeschossigen Bau am Stadtrand scheiden sich die Geister. Der Gemeinderat und der Bauherr, die gemeinnützige Vinzenz-von-Paul-Gesellschaft, versprechen sich von dem Zentrum mit 45 Pflegeplätzen, zehn seniorengerechten Wohnungen, Tagespflegestation und Pflegestützpunkt einen Gewinn für das Wohngebiet. Es sei eine Chance für die Bürger, auch im hohen Alter in ihrem Stadtviertel bleiben zu können.

 

Die Anwohner hingegen haben sich von Beginn an dagegen gewehrt. Sie befürchten, dass der Verkehr zunimmt, sie kritisieren den Landschaftsverbrauch, und das Gebäude ist ihnen zu groß. Außerdem hatten sie anfangs befürchtet, das Entwässerungskonzept könne die Kanalisation überfordern – es wurde daraufhin geändert.

Die Vinzenz-von-Paul-Gesellschaft hat die Baupläne seit den ersten Beratungen im Gemeinderat mehrfach überarbeitet. Die Anwohner sind dennoch nach wie vor der Ansicht, das Gebäude passe nicht in ihre Nachbarschaft. Der Gemeinderat hingegen sah in seiner jüngsten Sitzung keinen Grund mehr, das Projekt weiter zu verzögern, und stimmte der notwendigen Bebauungsplanänderung zu. Das Altenzentrum wird auch deshalb gebraucht, weil die Vinzenzpflege das bestehende Seniorenzentrum St. Martinus in der Innenstadt schließen muss. Mit seinen Doppelzimmern erfüllt es nicht mehr die aktuellen Anforderungen an Pflegeheime.