Durch den Umbau des Milchhäusles könnte der Alte Farrenstall im Göppinger Stadtbezirk Faurndau noch besser und häufiger genutzt werden.

Göppingen - Die Erfolgsgeschichte des Alten Farrenstalls in Faurndau soll fortgeschrieben werden. Auf Anregung der gleichnamigen Initiative hat die Stadt für 70 000 Euro das frühere Milchhäusle in der direkten Nachbarschaft dieses Veranstaltungszentrums erworben. Das Gebäude aus den 1930er Jahren soll zu einem Lager für Stühle, Tische, Bühnenelemente, die Beschallung und größere Instrumente umgebaut werden, so dass künftig im Alten Farrenstall die ganze Woche über Veranstaltungen stattfinden können. „Das ist eine tolle Chance, für den Ortsmittelpunkt von Faurndau eine richtig gute Kommunikationsecke zu entwickeln“, sagt Werner Stepanek, der Vorsitzende der Initiative.

 

Traum von einer Dorfbar

Als der Verein im Jahr 1996 den einsturzgefährdeten Alten Farrenstall übernahm und seine Sanierung betrieb, hätte niemand gedacht, wie gefragt dieses Gebäude als Haus für Kultur und Feste einmal sein würde. In den Räumen finden Konzerte, Märkte und Lesungen statt, werden Hochzeiten und Geburtstage gefeiert sowie Informationsabende der Stadtverwaltung durchgeführt. Für das laufende Jahr ist der Alte Farrenstall, der als Gaststätte registriert ist und damit der Gewerbeaufsicht unterliegt, bereits restlos ausgebucht, und für 2019 sind auch schon die meisten Termine vergeben.

Die einzige Krux: mangels Abstellflächen kann das Gebäude nur an den Wochenenden genutzt werden, von Montag bis Donnerstag steht es leer. Der große Veranstaltungsraum, der 140 Personen Platz bietet, könnte vielseitig genutzt werden. Doch die für große Festveranstaltungen notwendige, sperrige Möblierung lasse dies nicht zu, stellt Stepanek klar.

Die zusätzlichen Flächen des Alten Milchhäusles, das um 1930 an die Nordfassade des Farrenstalls angebaut wurde, könnten mit einem überschaubaren Aufwand Abhilfe schaffen. Das Gebäude, das zunächst als Milchsammelstelle, dann als Wohnhaus diente, müsse im Wesentlichen entkernt und mit zwei Verbindungstüren im Erdgeschoss und Obergeschoss ausgestattet werden. Die Initiative liebäugelt außerdem damit, dass im Milchhäusle eine Dorfbar mit Blick ins Freie entsteht. „Dieses Angebot könnte vor allem jüngere Menschen ansprechen“, hofft Stepanek.

Gemeinderat muss noch zustimmen

Über mögliche Nutzer hat der Verein bereits nachgedacht. So könnten die Volkshochschule und das Haus der Familie, aber auch die Schulen, Kirchen und Vereine in den Räumen des Alten Farrenstalls Kurse, Proben oder Unterricht abhalten. Ein Bedarf ist offensichtlich da, denn Vereine aus Göppingen wie auch aus Faurndau haben bereits Interesse bekundet.

Nun liegt es am Gemeinderat, ob die Faurndauer Träume wahr werden. Denn der erforderliche Umbau des Milchhäusles beläuft sich auf 144 000 Euro. Diese Summe muss das Gremium erst bewilligen. Bei einer Vorberatung hat sich der zuständige Ausschuss aufgeschlossen gezeigt. „Wir sind guten Mutes, dass wir in diesem Jahr die wichtigsten Umbaumaßnahmen durchführen können“, sagt Stepanek deshalb. Der 140 Mitglieder starke Verein wolle ehrenamtlich die Bauleitung übernehmen und später auch den Betrieb organisieren. Dazu müsse aber noch über die genauen Konditionen verhandelt werden.