Der Gemeinderat stimmt überraschend der Beschlussvorlage der Stadt zu: Ein privater Investor wird gesucht. Die Kritiker halten sich in der Debatte weitestgehend zurück.

Göppingen - Und plötzlich ging alles ganz schnell: Der Göppinger Gemeinderat hat am Donnerstagabend zugestimmt, ein neues Krematorium am Hauptfriedhof zu bauen. Die Verwaltung wird nun eine Ausschreibung zur Suche nach einem privaten Investor vorbereiten. Außerdem soll sie ein Konzept zur Modernisierung der denkmalgeschützten Aussegnungshalle und der Verwaltungsgebäude erarbeiten und dem Gemeinderat so bald wie möglich vorlegen.

 

Stadtverwaltung hatte Gemeinderat nicht informiert

Einen Tag vor der Sitzung hatte es noch so ausgesehen, als könnte der Beschluss platzen. Denn es war bekannt geworden, dass sich im vergangenen Jahr eine Firma angeboten hatte, das alte Krematorium zu sanieren. Die Stadtverwaltung hatte die Stadträte damals nicht darüber informiert. Wie der Baubürgermeister Helmut Renftle in der Sitzung am Donnerstag erklärte, habe man Zweifel an dem Angebot gehabt, weil keine Lösungen für wichtige Probleme aufgeführt gewesen seien, etwa den mangelhaften Baugrund, die fehlenden Fluchtwege und den viel zu kleinen Arbeitsplatz für den Mitarbeiter. Deshalb habe man das Angebot nicht weiter verfolgt.

Lösung soll nicht weiter verzögert werden

Die Stadträte stimmten zu – bei drei Enthaltungen aus der Lipi-Fraktion. Am Mittwoch hatten noch einige Räte überlegt zu beantragen, einen Vertreter der Firma ins Gremium zu laden oder eine Machbarkeitsstudie anfertigen zu lassen, die den Aufwand und die Kosten für eine Sanierung und einen Neubau vergleichen sollte. Doch offenbar hatte sich inzwischen die Ansicht durchgesetzt, dass alle weiteren Debatten nur zu noch mehr Verzögerungen führen würden, bis das Thema erledigt wäre.