Die Eigentümer des Friedrichsbaus wollen nach viel Hin und Her die Verbindung zwischen Friedrichstraße und Kornhausplatz neu gestalten.

Göppingen - Der Einzug des Architekten Uwe Flaig in den Friedrichsbau hat die Lösung gebracht, an die viele nicht mehr geglaubt haben: Die Stadt Göppingen und die Eigentümergemeinschaft Friedrichsbau haben sich darauf geeinigt, wie die schmuddelige Friedrichspassage neu gestaltet werden kann. Im Rathaus wünscht man sich den Umbau schon lange, denn der frisch sanierte und bei den Bürgern beliebte Kornhausplatz kommt erst voll zur Geltung, wenn auch der Weg dorthin ansprechend aussieht.

 

Die Eigentümer des Friedrichsbaus, denen auch die Passage gehört, haben kein großes Interesse daran, viel Geld in die Hand zu nehmen, um der Stadt einen schöneren Durchgang zu schaffen. Flaig, der sich mit der Stadt einig war, „dass man das so nicht lassen kann“, machte deshalb auf eigene Kosten eine Planung für den Umbau. Das Ziel sei gewesen zumindest „das Nötigste zu verbessern“, wie er jüngst im Gemeinderat berichtete.

Milchglaselemente verdecken künftig die Schmuddelecken

Der Plan sieht vor, die Passage heller und freundlicher zu gestalten. Einen Eingriff in die Bausubstanz soll es aber nicht geben. Stattdessen wird auf dem Boden ein hellerer Belag aufgebracht als bisher. Die Decke wird neu gestaltet und die Beleuchtung modernisiert. Damit der Durchgang möglichst hell ist, bleibt die Beleuchtung auch tagsüber eingeschaltet.

Die besonders schmuddeligen Ecken links und rechts der Treppe am Rand des Kornhausplatzes, wo heute meist Mülleimer stehen, werden mit Milchglaselementen geschlossen. Der dadurch rechts von der Treppe entstehende Raum wird zu einem Foyer zum Treppenhaus des Friedrichsbaus ausgebaut.

Die Stadt steuert 70 000 Euro bei

Die Eigentümer haben bereits beschlossen, die Pläne umzusetzen – sofern die Stadt sich an dem Umbau beteiligt. Denn weil sie dort ein Wegerecht hat, ist sie für den Bodenbelag und für die Beleuchtung zuständig. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat jetzt zugestimmt, die Kosten für einen Teil der Umbauten zu übernehmen. Insgesamt wird die Kommune rund 70 000 Euro für den neuen Bodenbelag, die Sanierung der Treppe sowie die Beleuchtung und die Neugestaltung der Decke ausgeben.

Christine Schlenker (SPD) zeigte sich erfreut, dass „jetzt etwas passiert“. Allerdings sei sie von dem Entwurf etwas enttäuscht, weil er deutliche Abstriche mache gegenüber den ursprünglichen Vorstellungen. Der Baubürgermeister Helmut Renftle und Flaig gaben Schlenker recht, wiesen aber darauf hin, dass die Eigentümer einem teureren Umbau nicht zugestimmt hätten. „Was wir jetzt haben, ist der kleinste gemeinsame Nenner“, resümierte Flaig. Die anderen Fraktionen zeigten sich vor allem erleichtert, dass die Passage überhaupt neu gestaltet wird.