Der Abriss der Bestandsgebäude ging schnell, doch nun scheint sich seit Wochen nichts mehr auf den Baustellen für das Zentrum Untere Marktstraße und das neue Einkaufszentrum zu tun. Doch die Verantwortlichen versichern, man sei im Zeitplan.

Göppingen - Was ist bloß mit den Baustellen in der Unteren Marktstraße und der Poststraße los, fragen sich zurzeit viele Göppinger. Wann geht es da voran? Bekanntlich hat die Kreissparkasse in der Unteren Marktstraße eine ganze Häuserreihe abreißen lassen, um dort ihr Zentrum Untere Marktstraße (ZUM) mit Geschäften im Erdgeschoss und Büros und Wohnungen in den oberen Stockwerken bauen zu lassen. Und an der Poststraße wurde bereits im vergangenen Sommer das ehemaligen Kaufhaus Frey, danach das Parkhaus abgerissen, um Platz für das neue Einkaufszentrum Staufer-Galerie zu schaffen. Doch so schnell die Abbrucharbeiten vorankamen, so träge scheinen die Baustellen jetzt vor sich hinzudümpeln.

 

„Für Laien ist das zwar schwer vermittelbar, aber die Arbeiten für das Einkaufszentrum sind im Plan“, versichert hingegen Peter Lefeber, der Projektleiter der Acrest-Property-Group, die das 100-Millionen-Euro-Projekt Staufer-Galerie zusammen mit der Augsburger Unternehmerfamilie Schenavsky umsetzt. In den vergangenen Wochen habe man die Baugrube für das Gebäude vorbereitet. Das sei eine komplexe Aufgabe gewesen, auch wenn man von außen nicht viel gesehen habe. Denn man habe zuerst gründlich prüfen müssen, ob Leitungen in dem Bereich verliefen. In den kommenden Tagen beginnen Lefeber zufolge große Maschinen damit, Betonpfähle in den Untergrund zu rammen, um die künftige Baugrube abzustützen. „Dann wird man auch von außen wieder erkennen können, dass es mit dem bau voran geht.“

Kreissparkasse ist in Verhandlungen mit künftigen Mietern

Anders verhält sich die Sache mit der ZUM-Baustelle. Im November hatte die Kreissparkasse noch Dampf gemacht und mit dem Abriss der Gebäude begonnen, obwohl der Gemeinderat den neuen Bebauungsplan für das Gelände noch gar nicht beschlossen hatte. Man wolle, so hieß es damals, Verzögerungen, die es bei der Planung gegeben hatte, auffangen und so schnell wie möglich mit dem Bauen beginnen. Inzwischen hat man es offenbar nicht mehr ganz so eilig.

„Auf der Baustelle passiert zwar gerade nichts, aber im Hintergrund ist viel im Gange“, berichtet der Geschäftsführer der Kreissparkassentochter Fachpartner Gewerbe-Immobilien (fgi), die für das Projekt verantwortlich ist. Zurzeit sei man im Gespräch mit künftigen Mietern. Weil es da einige Wechsel gegeben habe, werde sich das Gebäude im Inneren noch etwas verändern. „Außen bleibt aber alles wie geplant“, sagt Kocherscheidt. Das Ziel sei, noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen. Wann es genau losgehe, sei aber noch offen. Kocherscheidt rechnet mit einer Bauzeit von 18 bis 24 Monaten.

Stadt Göppingen macht vor, wie zügiges Bauen geht

Derweil macht ausgerechnet die Stadt Göppingen am Bahnhof vor, wie zügig eine Großbaustelle vorankommen kann. Sowohl die Baustelle für den neuen Bahnhofsvorplatz wie auch die Arbeiten am neuen Verwaltungszentrum liegen im Zeit- und im Kostenplan. Bei dem Verwaltungsneubau wachsen zurzeit die Wände und Decken des Erdgeschosses in die Höhe, langsam lässt sich erahnen, wie das Gebäude einmal aussehen wird.

Auch die städtische Wohnbau ist kurz davor, ihr aktuelles Großprojekt abzuschließen, den ersten Teil der Apostelhöfe. Die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt, den die Nanz-Gruppe in Stuttgart verantwortet, ist bereits in vollem Gange. Das ehemalige MCC-Kinocenter ist bereits den Baggern zum Opfer gefallen, inzwischen nagen die großen Schaufeln die Rückseite des Apostel-Hotels an – zum Leidwesen mancher Bürger, die das historische Gebäude ungern fallen sehen.