Die Zeit der vielen Baustellen im Tierpark nähert sich ihrem Ende, 29 von 35 Maßnahmen sind erledigt. Im Fokus steht vor allem der Schutz der Anwohner vor Lärm und Gerüchen.

Göppingen - Wer mit seinen Kindern im vergangenen Jahr einen Ausflug in den beliebten kleinen Tierpark in Göppingen gemacht hat, sah neben Lamas, Ziegen, Leopardkatzen und Affen vor allem eines: Baustellen. Seit nach einem Gerichtsurteil von 2013 klar ist, dass der Park bleiben kann, wo er ist, und sich die Stadt und der Tierpark-Verein auf einen Bebauungsplan einigten, wird das Gelände kontinuierlich umgestaltet. Stück für Stück bauen die Mitglieder des Vereins die vielen einst als Schwarzbauten illegal entstandenen Ställe und Gehege um, damit sie dem neuen Bebauungsplan für das Gelände entsprechen und damit endlich legal sind.

 

Der Maßnahmenkatalog soll vor allem die Interessen der Anwohner, die gegenüber in der Schickhardstraße wohnen, sicherstellen. Sie klagen seit vielen Jahren über Belästigungen durch Lärm und Gerüche. Deshalb wurden Ställe und Gehege zum Teil auf die andere Seite des Parks in Richtung der viel befahrenen Lorcher Straße verlegt. Und es entstand eine neue Zufahrt für den Lieferverkehr.

Der Verein ist nicht mehr im Zeitplan

Insgesamt haben die Vereinsmitglieder in größtenteils ehrenamtlicher Arbeit inzwischen 29 von 35 geplanten Maßnahmen umgesetzt, wie Tanja Schwinn vom Planungsamt jüngst im Ausschuss für Umwelt und Technik berichtete.

Damit ist der Verein zwar nicht mehr im ursprünglich einmal vereinbarten Zeitplan, was viele Anwohner ärgert. Doch der Baubürgermeister Helmut Renftle wies darauf hin, dass sich die Umsetzung aus vielen Gründen verzögert habe. In letzter Zeit sei im Tierpark aber ständig gebaut worden und „wir haben da einen Park, der sich sehen lassen kann“, sagte Renftle. Er empfehle deswegen, den städtebaulichen Vertrag entsprechend zu ergänzen und dem Verein eine Verlängerung der Fristen für die letzten Aufgaben zu geben.

Stadträte stehen hinter den Ehrenamtlichen

Dem aktuellen Plan zufolge werden im April die letzten wilden Lagerflächen entfernt, außerdem soll der Schallschutz für die Anwohner fertig gestellt werden. Dieser soll die Nachbarn in Zukunft vor allem vor Lärm aus der Vereinsgaststätte des Parks schützen. Außerdem soll das Gewässer der Flamingos vergrößert werden.

Erst im Dezember soll ein neues Gehege für die Kapuziner-Äffchen gebaut werden. Das Gelände sei schwer zugänglich und das Projekt deswegen kompliziert, erklärte Schwenn die starke Verzögerung. Als letztes sollen dann im Sommer 2021 der Stall und das Gehege für die Stachelschweine und Nasenbären abgebrochen und neu gebaut werden und der Stall der Leopardkatzen (auch Bengalkatzen genannt) soll erweitert werden.

Die Stadträte stehen trotz der Verzögerungen hinter dem Tierpark. Der Verein habe eine tolle Leistung erbracht, sagte Susanne Weiß (FW/FDP). Schließlich seien 29 von 35 Maßnahmen bereits umgesetzt und zwar zum größten Teil in ehrenamtlicher Arbeit. Sie habe Verständnis dafür, dass es länger gedauert habe, sagte die Stadträtin weiter. Letztlich sei es, „klasse, dass wir diesen Park haben“.

Ganz ähnlich sah das auch Heidrun Schellong (SPD). Der Tierpark sei „ein Kleinod für Familien“, sagte sie. Natürlich sehe ihre Fraktion die Probleme der Anwohner. Aber man sehe auch, dass es jetzt mit dem Umbau vorangehe und sei deshalb zuversichtlich, dass die Probleme gelöst würden.