Diese neuartige und besonders schnelle Pressenstraße hat das Göppinger Unternehmen Anfang des Jahres vorgestellt. Auf ihr sollen Teile für die Autoindustrie, den wichtigsten Kunden des Unternehmens, gepresst werden.

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Stuttgart - China gehört zu den wichtigsten Märkten des Göppinger Pressenherstellers Schuler. Vor allem wegen der Lieferungen an die Autoindustrie. Auf der Bilanzpressekonferenz am Freitag wird es deshalb auch darum gehen, wie die weitere Entwicklung beurteilt wird. Die Frage wird sein, ob es die Autoindustrie angesichts des sinkenden Wachstums in der Volksrepublik zu weiteren Großinvestitionen bereit ist. Und auch in einem anderen Bereich könnten die Lieferungen an die Fahrzeughersteller diskutiert werden: Schuler baut auch Pressen für den Leichtbauwerkstoff Karbon.

 

Wie sicher sind die Arbeitsplätze?

Interessant dürfte auch sein, der Vorstandschef Stefan Klebert zur Sicherheit der Arbeitsplätze sagen wird. Bei Schuler sollen zwar Stellen gestrichen werden. Klebert will den möglichen Rückgang der Mitarbeiter in Deutschland allerdings keineswegs als Absage an diesen Standort verstehen. Dass etwa Anfang des Jahres in Göppingen ein 6,5 Millionen Euro teures „Hot Stamping Techcenter“ eingeweiht werden, in dem Bleche bei besonders hoher Hitze gepresst werden betrachtet der Unternehmenschef als klares Bekenntnis zum Standort Deutschland: Dasselbe gilt für ein ebenfalls in Göppingen angesiedeltes Technologie- und Entwicklungszentrum. In dieses werden 40 Millionen Euro investiert, die Fertigstellung ist für das kommende Jahr geplant. Im Geschäftsjahr 2014 hatte Schuler eine Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro erzielt und sich angesichts von Auftragsbeständen von mehr als einer Milliarde Euro auch für das Geschäftsjahr 2015 zuversichtlich gezeigt. Mitte des vergangenen Jahres hatte das Göppinger Unternehmen die Mehrheit an dem chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller Yangzhou Metal Forming Machine Tool (Yadon)übernommen. Zunächst hatte Schuler 51 Prozent erworben, sich aber das Recht einräumen lassen, diesen Anteil zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2014 hatte das 300 Kilometer nördlich von Shanghai gelegene Unternehmen mit 1100 Mitarbeitern einen Umsatz von 120 Millionen Euro erreicht.