Fast eine ganze Million Euro ist für den Ausbau der Göppinger Skateanlage im Gespräch. Nach jahrelangen Planungen steht die Verwirklichung des innenstadtnah gelegenen Parks offenbar kurz bevor. Die Anlage soll als Ort der Vielfalt und Treffpunkt für alle Generationen mit vielen Attraktionen ausgebaut werden.

Region: Corinna Meinke (com)

Göppingen - Eine ganze Stange Geld will die Stadt Göppingen in die Hand nehmen, um aus dem Theodor-Heuss-Platz einen Ort der Vielfalt für alle Generationen zu machen. Dies soll ein Beitrag zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sein. Eine knappe Million Euro steht wohl zur Verfügung. Sollte der Gemeinderat dem Plan am Donnerstag zustimmen, wird die Skate-Anlange modernisiert und durch einen Parcours zum Klettern und Springen, eine Ballwiese und einem Treffpunkt für alle Generationen ergänzt. Für einen mit 450 000 Euro veranschlagten Kinderspielplatz fehlt allerdings noch das Geld.

 

Zwei Schallschutzwände sollen die Wilhelmshilfe abschirmen

Das seit dem Jahr 2012 in Planung befindliche Gesamtprojekt war wegen Einwendungen von Anliegern ins Stocken geraten. Vor allem die Belange des im Süden angrenzenden Altenpflegeheims Wilhelmshilfe hätten die neuen Pläne beeinflusst, da dort Schallschutzrichtlinien wie für eine Klinik gälten, sagte der Göppinger Baubürgermeister Helmut Renftle. Wie ein Lärmgutachten nahe lege, soll die neue Anlage zwölf Meter nach Norden verschoben und mit zwei zwei bis vier Meter hohen Schallschutzwänden in Richtung der Wilhelmshilfe abgeschirmt werden.

Die innenstadtnahe Lage wird als Vorteil betrachtet

„Wir haben sogar über eine Verlegung wegen der Lärmproblematik diskutiert,“ räumt Ulrike Haas ein, die das städtische Referat Kinder und Jugend leitet. Aus ihrer Sicht spricht sehr vieles für den Theodor-Heuss-Platz, denn nur eine innenstadtnahe Lage garantiere, dass der Platz genutzt werde. Für die Skater, die sich seit Jahren als so genannte Skateguards in ihrem Verein für die Pflege des Platzes einsetzen, hat Haas viel Lob übrig.

Die Skater kümmern sich um die Nachbarn

Seit dem Umzug der Skater vom Schiller- auf den Theodor-Heuss-Platz hätten die Jugendlichen gute Beziehungen zu den Nachbareinrichtungen aufgebaut. So brächten sie vor jedem Skateopen – dabei handelt es sich um Skate-Wettbewerbe – selbst gebackenen Kuchen in das Altenheim. Wie gut der Kontakt funktioniere, sei auch daran ablesbar, dass viele der Bewohner mit dem Rollator vorbeikämen, um den Jugendlichen bei ihrem Sport zuzusehen. Auch mit dem zweiten Nachbarn, dem Haus der Familie, klappe die Zusammenarbeit. So seien etwa von den Skatern angebotenen Einsteigerkurse für Kinder ein echter Renner, sagte Ulrike Haas.

Bis zum Herbst 2016 soll die neue Anlage fertig sein

Diese generationenübergreifenden Ansätze hatte die Stadtverwaltung in das neue Konzept einfließen lassen, das bis zum Herbst des kommenden Jahres umgesetzt werden soll. Während im Zentrum des Platzes Rampen, Quader, Podeste und Geländer für die Skater geplant sind und von diesem Bereich aus sogar die besagte Lärmschutzwand als so genannte Wallrides befahrbar sein wird, wie es die Gemeinderatsvorlage beschreibt, ist auch Platz zum Ausruhen vorgesehen. Möblierte Ruhezonen unter Bäumen und ein Sandbereich für Kleinkinder sollen zum Entspannen einladen. Die Verwaltung schlägt jetzt vor, sich angesichts der hohen Kosten für den in der Warteschleife hängenden Kinderspielplatz – eine Raumskulptur aus Kletterseilen, Trampolinen und Rutschflächen – auf die Suche nach Zuschüssen zu machen.

Für kleinere Sport- und Kulturveranstaltungen und als regensicherer Treffpunkt könnte eine kleine Überdachung auf der Innenseite der Lärmschutzwand dienen. Ein Balanciergurt und Klettervorrichtungen sind ebenfalls vorgesehen.