Das Unternehmen reagiert mit einem Aktionsplan auf den Absturz des Aktienkurses – und will die Kommunikation mit den Investoren verbessern.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Das Göppinger Softwarehaus Teamviewer kämpft um neues Vertrauen bei den Anlegern. Das Stühlerücken im Vorstand geht unterdessen weiter. Wie Vorstandschef Oliver Steil am Mittwoch beim ersten Kapitalmarkttag des Unternehmens bekannt gab, scheidet die erst im April geholte Marketingchefin Lisa Agona „in gegenseitigem Einvernehmen“ aus. Da auch Finanzvorstand Stefan Gaiser Teamviewer 2022 verlässt, werden nun zwei neue Mitglieder fürs Führungsgremium gesucht: eines für Finanzen, eines für Vertrieb und Marketing. Zudem wurde ein neuer Chef für Asien angeheuert.

 

Arbeit am Kernprodukt soll intensiviert werden

Die Teamviewer-Aktie, Börsenliebling im Vorjahr, hat in 2021 fast 70 Prozent an Wert verloren. Auch während der Präsentation gab der im M-Dax notierte Kurs zeitweise um sieben Prozent auf knapp 14 Euro nach. Investoren sehen unter anderem die hohen Ausgaben von rund 70 Millionen Euro pro Jahr für Werbeverträge mit dem Fußballklub Manchester United und dem Mercedes-Formel-1-Team kritisch. Oliver Steil hob erneut den großen Werbewert hervor und versprach, künftig regelmäßig über den Erfolg des Sponsorings zu berichten.

„Wir sind eine Marke, die bleibt“, sagte Steil. Das Unternehmen erziele konkurrenzlos hohe Gewinnmargen und sei in stark wachsenden Märkten führend positioniert. Er kündigte an, das digitale Marketing und die Kundenansprache im Webshop zu verbessern, daran habe es zuletzt gefehlt. Das Kernprodukt, die Software für den Fernzugriff auf elektronische Geräte, soll überarbeitet und nutzerfreundlicher werden. Zudem intensiviere man das Firmenkundengeschäft und Anwendungen mit Datenbrillen.