Der Göppinger Oberbürgermeister hat den Feuerwehrkomman-danten beurlaubt. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt.

Göppingen - Seit September 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen den im März 2015 ins Amt gesetzten Göppinger Feuerwehrkommandanten Harald Knobloch wegen möglicher Verfehlungen während seiner Augsburger Tätigkeit. Vermutlich weil sein jetziger Dienstherr, die Stadt Göppingen, erst Ende Dezember Einblick in die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft erhalten hatte und sich anschließend noch rechtlich beraten ließ, wurde Knobloch erst jetzt vom Göppinger Oberbürgermeister Guido Till beurlaubt.

 

Knoblochs Tätigkeit in Augsburg wird durchleuchtet

Der 48-Jährige Knobloch sieht sich – wie berichtet – Vorwürfen der Untreue und des Betrugs ausgesetzt, die sich auf seine Tätigkeit als Sachgebietsleiter für Fahrzeuge und Geräte bei der Berufsfeuerwehr Augsburg beziehen. Damals soll es zu Unregelmäßigkeiten bei mehreren Beschaffungen gekommen sein. Ermittelt wird auch gegen frühere Kollegen Knoblochs.

Freistellung sei keine strafrechtliche Würdigung

Die Ermittlungen dauerten an, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, ihre Dauer sei abhängig davon, wie kooperativ sich die Beschuldigten verhielten. Da es sich um ein schwebendes Personalverfahren handle, wolle die städtische Verwaltung keine weiteren Angaben machen, sagte der Pressesprecher der Kommune, Olaf Hinrichsen. Er verwies darauf, dass es in diesem Fall keinen Ermessensspielraum gebe und es sich bei der Freistellung um eine beamtenrechtlich zwangsläufige Folge des Ermittlungsverfahrens handle. Diese Maßnahme beinhalte keine strafrechtliche Würdigung und gelte bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens beziehungsweise dessen Aufhebung. Die kommissarische Führung habe Knoblochs Stellvertreter Peter Melzer übernommen.