Haben wir uns zu viel mit Luxusproblemen beschäftigt? Das Coronavirus erinnert uns wieder an das Wesentliche. meint unser Kolumnist Götz Aly.

Berlin - Wie oft beschworen Scharen von Journalisten in den vergangenen zwei Jahren die „Kanzlerinnendämmerung“ herauf? Tausendfach beobachteten sie den „Abgesang“ von Angela Merkel, sahen sie als „lahme Ente“ ihrem „Endspiel“ entgegenwackeln. In Wochenblättern wie der „Zeit“ sprach man ihr jede Fähigkeit ab, irgendwelche „Zukunftshoffnungen“ zu wecken, und behauptete allen Ernstes: „Merkel ist noch da, aber gleichzeitig schon weg.“ Wie oft hat Oliver Welke die große Koalition mit reichlich unsatirischem Bierernst geschmäht? All das hat sich in der aktuellen Corona-Krise als haltloses Geschnatter erwiesen.