Der Stuttgarter Golf Club Solitude hat beim deutschen Mannschafts-Finale in Köln das Nachsehen. Im Halbfinale verliert das Team gegen den späteren Meister. Das Spiel um Platz drei entscheidet Mannheim-Viernheim im Stechen.

Mönsheim - Die Aussage von Peter Wolfenstetter, Trainer des Bundesligisten Stuttgarter Golf Club Solitude, war eine klare Kampfansage. „Vierter zu werden ist kein schönes Gefühl. Wir sind dabei gewesen und werden mit Sicherheit nächstes Jahr stärker zurückkehren. Das war eine tolle Veranstaltung, alles war toll organisiert“, sagte Wolfenstetter, der im GC Starnberg eine Golfschule leitet.

 

In einem packenden Finale hat sich der GC Hubbelrath im mittlerweile fünften Final Four den vierten Titel gesichert – drei davon in Serie. Der Deutsche Meister verwies den Hamburger GC auf den zweiten Platz. Nach einem 1:3-Rückstand aus den Vierern entwickelten die Hamburger dann in den Einzeln einen wahren Kampfgeist. Die meisten Matches waren lange ganz eng, sodass dieses Finale auch gut andersherum hätte ausgehen können.

Die Stuttgarter hatten erstmals, seit es die Bundesliga in dieser Form gibt, das Finale der besten vier Mannschaften – zwei aus dem Norden, zwei aus dem Süden – erreicht und hatten sich viel vorgenommen. Im ersten Halbfinale gegen den späteren Meister Hubbelrath fingen sie ganz gut an, lagen nach den Vierern gleichauf. Severin Soller und Nicklas Mattner sowie Maximilian und Alexander Herrmann gewannen ihre Vierer. Michael Pfeiffer und Julian Schinnenburg sowie Maximilian Holzwarth und Jonas Robert Kugel gaben jeweils ihren Punkt ab.

In den folgenden Einzeln hatten die Stuttgarter dann keine Chance beim Lochspiel und verloren mit 2,5 zu 5,5. „Wir haben nicht besonders gut gespielt und konnten nicht unsere Leistung abrufen, die wir zuvor gezeigt hatten“, sagte der Kapitän Ingmar Peitz. Im kleinen Finale um Platz drei traten die Stuttgarter dann gegen die altbekannten Gegner aus der Bundesliga Süd – Mannheim-Viernheim – an. Und da wurde es noch einmal richtig spannend. Mit einem Punkt lag Solitude nach den Vierern zurück. Die Hermann-Zwillinge hatten ihr Spiel gewonnen, Julian Schinnenburg und Maximilian Walz holten ein Unentschieden. Den Rückstand machten die Stuttgarter in den Einzeln wieder wett. Also musste die Entscheidung im Stechen fallen. Hier holte der Viernheimer Max Oelfke im zweiten Durchgang den entscheidenden Punkt gegen Max Herrmann, als dieser auf Bahn 9 seinen Abschlag ins Wasserhindernis schlug. Zuvor hatte Alexander Herrmann seine erste Bahn gegen Yannik Paul gewonnen und Hurly Long den Ausgleich erzielt, als er Max Walz das erste Extraloch abnahm.

Die anfängliche Enttäuschung von Kapitän Ingmar Peitz war schnell verflogen. „Am Ende hat der Glücklichere das kleine Finale gewonnen. Klar hatten wir uns etwas anderen ausgerechnet aber wir waren froh, dass wir dabei waren.“ Letztendlich hätten die anderen Teams doch mehr Erfahrung gehabt, das Großereignis Final Four, das rund 5000 Zuschauer verfolgten, zu bestehen. „Und wenn wir komplett gewesen wären, hätte es vielleicht auch anders ausgesehen“, sagte Peitz. So hatte beispielsweise der Däne Peter Staalbo keinen einzigen Einsatz in dieser Saison. Yannick Schütz fiel bei den Final Four aus, weil er sich beim Versuch, den Griff eines Schlägers zu wechseln, mit der Schere in den Unterarm geschnitten hatte. Den Flug aus den USA, wo er derzeit studiert, konnte er sich somit sparen.

Kapitän Ingmar Peitz richtet den Blick schon wieder nach vorn. „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei, dann können wir die Erfahrung aus diesem Jahr mitnehmen.“