Grandioser Auftakt im Profi-Geschäft: Die 19 Jahre alte Golferin des Stuttgarter GC Solitude aus Mönsheim trumpft mit einem Sieg in Spanien auf. Auch zwei weitere Spielerinnen überzeugen.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Die La Sella Open, eines der am höchsten dotierten Turniere der Ladies European Tour (LET), wird Helen Briem wohl für immer in besonderer Erinnerung behalten. Beim ersten Auftritt auf der LET nach dem Wechsel ins Profi-Lager gelang der Golferin des Stuttgarter GC Solitude aus Mönsheim ihr erster Sieg. Das wirft ein Schlaglicht darauf, was man von Helen Briem noch erwarten kann, denn die 19-Jährige gewann unter höchstem Druck in einem spannenden Duell mit einer bogeyfreien Runde und einem abgeklärten Birdie auf dem 18. Grün.

 

Die junge Frau aus Nürtingen war von den Medien in Spanien vorab in den Kreis der Favoriten erhoben worden. Vier Siege in der LET Access Series sowie die starken Auftritte bei den zwei bisherigen LET-Turnieren, die Helen Briem als Amateur bestritten hatte, waren nicht unbemerkt geblieben. Die Nationalspielerin war nach dem fulminanten Sieg nach Runden mit 67, 71 und zweimal 66 Schlägen stolz und dankbar. „Ich war überrascht, dass ich als Favoritin gehandelt wurde. Am Ende bin ich sehr froh, das durchgebracht zu haben“, meinte Helen Briem, „das war brutal mit den vielen Kameras und Zuschauern. Mittlerweile bin ich das ja gewohnt, aber so viele waren es noch nie.“

Wie immer bei großen Turnieren war ihr Vater als Caddie am Bag des Talents. Jochen Briem betonte kurz vor dem Weiterflug zum nächsten Turnier, dass jeder Sieg seine eigene Geschichte hat: „Wenn Du von Platz eins startest, willst Du das Ding auch gewinnen. Bei Helen sind die Birdies erst nicht so leicht gefallen. Dieser Sieg ist eine tolle Sache.“

Viel Zeit, diesen Sieg zu feiern, bleibt Helen Briem nicht, es geht direkt weiter in die Normandie. Im Küstenort Deauville spielt die Athletin des GC Solitude bei der Lacoste Open de France mit. Jetzt nicht mehr als Aufsteigerin von der LETAS, sondern als Siegerin der LET. Dies macht auch für die kommende Saison einen großen Unterschied, weil Briem dadurch die Chance bekommt, bei den großen Turnieren im Feld zu sein.

Auch andere Solitude-Spielerinnen glänzen

Neben Helen Briem überzeugten weitere Athleten des GC Solitude in Frankreich und der Schweiz. Bei der French International Ladies’ Amateur Stroke Play Championship kam Sophie Renner nach ihrem Medaillengewinn bei der Deutschen Meisterschaft der Altersklasse bis 18 Jahren erneut auf den geteilten zweiten Platz und bekam nach Kartenstechen Bronze. Die Spielerin des Junior Team Germany brauchte in Morfontaine 71, 68 und 71 Schläge und war happy. „Es war ein wahnsinnig schönes Event und ein sehr guter Golfplatz“, sagte sie, „ich bin sehr glücklich, meine Saison so beenden zu dürfen.“

In der LET Access Series hat eine Spielerin aus dem Bundesliga-Kader des GC Solitude für Aufsehen gesorgt. Die Schweizer Nationalspielerin Yana Beeli hat als beste Amateurin mit 69, 72 und 71 Schlägen einen guten 15. Platz erkämpft.