Google will Autofahrer mit einer neuen Funktion daran hindern, bei der Fahrt ihr Smartphone zu zücken. Die Karten-App Maps schickt nun den aktuellen Aufenthaltsort und die geplante Ankunftszeit an Kontakte.

Stuttgart - Wer im Stau steht und zu spät zu einer Verabredung kommt, der sollte auf jeden Fall der Versuchung widerstehen, am Steuer eine Nachricht zu verschicken. Denn es ist nicht nur gefährlich, sein Smartphone im Auto zu benutzen. Es ist auch verboten.

 

Google hat seiner Navigations-App Maps daher nun eine Funktion spendiert, die Autofahrer davon abhalten soll, eine Kurznachricht im Fahrzeug zu schreiben. Die App sendet stattdessen den aktuellen Standort an Kontakte, damit klar ist, wo sich der Fahrer gerade befindet. Laut Google ist es „das Wichtigste überhaupt, dass man sicher und gesund am Zielort ankommt“.

Die neue Funktion nennt sich „Streckenfortschritt teilen“ und lässt sich im Menü auswählen, sobald man eine Navigation mit der App gestartet hat. Über Nachrichten-Apps wie WhatsApp und den Facebook Messenger können Nutzer dann ihren Kontakten einen Link schicken, der den aktuellen Standort mitsamt der berechneten Ankunftszeit anzeigt.

Zugriff auf Ortsdaten und Kontakte

Der Nutzer muss für die Funktion der App den Zugriff auf Ortsdaten und Kontakte gestatten. Auch der Ladestatus des Akkus wird übertragen. Bisher gibt es die Funktion ausschließlich für Android-Nutzer. Laut Google soll die Echtzeit-Information über den Standort auch bald für iOS erscheinen.

Den Standort auf der Fahrt selbst per Smartphone zu senden, ist auf keinen Fall eine Alternative: Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrern droht eine Strafe von mindestens 100 Euro und einem Punkt, wenn sie das Smartphone benutzen. Bei einer Sachbeschädigung auf der Fahrt erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro, zwei Punkte und außerdem kommt ein Fahrverbot von einem Monat hinzu.

Wie die Funktion bei Google Maps aktiviert wird, zeigt dieses Video:

Google hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche neue Funktionen für ihre Navigations-App veröffentlicht. So haben Nutzer mittlerweile auch die Möglichkeit, die Musik-Anwendungen von Drittanbietern über Google Maps zu steuern. Mittlerweile lassen sich unter anderem Apple Music und Spotify mit dem Kartendienst verknüpfen.