Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Gekratzt hat die Spötterei Gotthilf Fischer nicht, zumindest hat er sich es nicht anmerken lassen. „Mich haben viele ausgelacht. Und ich stehe immer noch auf der Bühne“, sagt er dazu. Und weitergemacht. Als Show-Profi hat der Musiker und Entertainer praktisch rund um die Uhr Marketing in eigener Sache betrieben. Wer zum ersten Mal erlebt hat, wie er in der Öffentlichkeit wildfremde Menschen so ganz nebenbei überschwänglich begrüßte, war mindestens so sprachlos wie diese.

 

Dass er für Ausflüge in ganz andere Musikgefilde bereit war, hat nicht jeder goutiert. So moderierte er 2008 in Leinfelden-Echterdingen den Gitarren-Weltrekord, bei dem 1802 Musiker „Smoke on the Water“ spielten, er ist mit der Punkband Normahl in einem Video als schimpfender, vom Probenlärm geplagter Nachbar aufgetreten und er irritierte die Nation im Jahr 2000 mit seinem Besuch der Loveparade in Berlin. „Ein Schwabe im Techno-Taumel“ titelte der SWR, als Fischer zusammen mit etlichen amüsierten Ravern die Techno-Version von „Hoch auf dem gelben Wagen“ in die Mikrofone der TV-Sender geschmettert hatte.

Schlechte Laune zeigt er nie

Zu Chorproben bricht Fischer immer noch täglich auf. Von Montag bis Freitag ist er in verschiedenen Landkreisen auf Achse. „Ich bin Tag und Nacht unterwegs. Das ist das beste Mittel gegen Krankheiten.“ Seine verbliebenen Sängerinnen und Sänger danken es ihm. „Er macht das klasse. Ich hab in all den Jahren noch nie erlebt, dass er schlechte Laune gehabt hätte“, sagt Ingeborg Hassler.