Gracie Abrams geht im kommenden Jahr mit ihrem Album „The Secret of Us“ auf Deutschlandtournee. Auftakt ist am 15. Februar 2025 in Stuttgart in der Porsche-Arena
Die 24-jährige Singer/Songwriterin Gracie Abrams ist eine der aufregendsten Entdeckungen des US-amerikanischen Popgeschäfts der vergangenen Jahre. Nachdem sie vor kurzem ihr Album „The Secret of Us“ veröffentlicht hat, kündigt sie jetzt für Februar 2025 eine Deutschlandtour an. Das erste Konzert findet am 15. Februar in Stuttgart statt.
Da ist zum Beispiel „Felt Good About You“, ein wunderbar wackeliges Liebeslied in der Vergangenheitsform, bei dem elektronisch bearbeitete Gitarren zitternd dem Auf und Ab der Gefühle nachspüren, und das die Ich-Erzählerin zu der Erkenntnis kommen ließ, dass sie besser dran ist ohne den Menschen, der nie bereit war, sich ganz auf sie einzulassen.
Oder da ist „Tough Love“, eine sanfte Uptempo-Synthiepop-Nummer, in die Gracie Abrams in knapp drei Minuten viele Worte packt, um von der Trennung von einem Typen zu berichten, der letztlich nur Zeitverschwendung und keinesfalls so cool war, wie er glaubte: „For no chance I waste my twenties on random men / Not one of them is cooler than all my friends.“
Ma wehmütig, mal wütend, mal sanft, mal ernüchtert
Und da ist „Blowing Smoke“, ein kleines Americana-Indierock-Drama, das von einer Schrammelgitarre zusammengehalten wird. Abrams spielt die Rolle einer Frau, die verlassen wurde und die sich nun ausmalt, was er jetzt mit seiner neuen Freundin so treibt und wie er wahrscheinlich auch diesmal wieder nur so tut, dass er sich dafür interessiert, was sein Gegenüber ihm erzählt.
Gracie Abrams ist wie ihr großes Vorbild Taylor Swift Expertin für Trennungslieder und Beziehungsdramen. Ihr neues Album „The Secret of Us“ ist voll solcher Songs, die mal wehmütig, mal wütend, mal sanft, mal ernüchtert auf mehr oder weniger toxische Beziehungen oder auf Romanzen, die einfach nicht für die Ewigkeit bestimmt waren, zurückblicken.
Duett mit Taylor Swift
Diese Vorliebe für das Break-up-Song-Genre ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Gracie Abrams, die in Los Angeles aufgewachsen ist und im Oktober 2019 ihre Debütsingle „Mean It“ veröffentlichte, mit Taylor Swift hat. Dass die 24-Jährige, bevor sie mit ihrem Debütalbum „Good Riddance“ (2023) selbst zur Grammy-Kandidatin wurde (Kategorie: Best New Artist), bekennender Swifty war und es immer noch ist, hört man auch der musikalischen Inszenierung ihrer Songs an. „The Secret of Us“ wurde von Aaron Dessner produziert – ja, genau, dem Gitarristen von The National, der auch seit „Folklore“ an Taylor Swifts Produktionen beteiligt ist.
Und auch die Stimme von Gracie Abrams, die ihre ersten großen Tourneen im Vorprogramm von Taylor Swift und Olivia Rodrigo gemacht hat, erinnert stark an die ihres Role Models – besonders in dem Song „us.“ Doch Halt! Da ist ja tatsächlich Taylor Swift als Gast zu hören. Zu aufwühlenden Ukulele-Fingerpickings fragen Swift und Abrams im Duett bei einem Ex-Geliebten nach, ob es wert war, das Geheimnis, das man gemeinsam hatte, zu verraten.
Ein Nepo-Baby Hollywoods
Kein Geheimnis ist dagegen, dass Gracie Abrams die Tochter des erfolgreichen Filmemachers J. J. Abrams ist, der zum Beispiel die Fernsehserie „Lost“ erschaffen und bei der letzten „Star Wars“-Trilogie Regie geführt hat. Sie gilt deshalb als eines der sogenannten Nepo-Babys Hollywoods: Kinder prominenter Eltern, die unabhängig davon, ob sie Talent haben oder nicht, so privilegiert aufwachsen, dass ihnen in der Unterhaltungsindustrie alle Türen offen stehen. Dieses Schicksal teilt Abrams mit zahlreichen anderen aktuellen Stars – von Miley Cyrus bis Lily-Rose Depp, von Maya Hawke bis Timothee Chalamet.
Doch selbst wenn ihr die Machtposition ihres Vaters in Hollywood bestimmt einen Startvorteil beschert hat, beweist Gracie Abrams doch auf „The Secret of Us“, dass sie als Sängerin und Songwriterin den Erfolg wirklich verdient hat. Und tatsächlich gibt es auch Songs auf dem Album, in denen sie nicht zurück auf kaputte Beziehungen blickt, sondern sich tollkühn in neue Abenteuer stürzt.
Vom Vorbild freischwimmen
„God, I’m jumping in the deep end / It’s more fun to swim in / Heard the risk is drownin’, but I’m gonna take it“, singt sie zum Beispiel zur Akustikgitarre in dem Song „Risk“: Ich springe an der tiefen Seite ins Wasser, weil da das Schwimmen mehr Spaß macht, nehme ich es in Kauf, dass die Gefahr besteht zu ertrinken. Auch dieser Song klingt zwar wie eine Taylor-Swift-Nummer, aber wie eine verdammt gute. Und wenn Gracie Adams ihren ganzen Mut zusammennimmt, wird sie sich bald auch von ihrem großen Vorbild freischwimmen.
Auftakt der Deutschland-Tour in Stuttgart
Im Rahmen ihrer „The Secret of Us“-Tour gibt Gracie Abrams vier Konzerte in Deutschland. Auftakt ist in Stuttgart:
- 15.02.2025 – Stuttgart, Porsche Arena
- 19.02.2025 – Hamburg, Sporthalle
- 21.02.2025 – Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
- 22.02.2025 – Berlin, Velodrom
Tickets sind ab Donnerstag, 18. Juli, für das Konzert in Stuttgart unter stuttgart-live.de erhältlich. Tickets für alle Termine sind zudem ab Freitag, 19. Juli, um 10 Uhr bei Eventim verfügbar.
Gracie Abrams: The Secret of Us. Interscope/Universal
Bereit für den nächsten Pop-Hype? Fünf Taylor-Swift-Alternativen
Gracie Abrams
Keine der neuen Pophoffnungen ist musikalisch näher dran an Taylor Swift. Im Herbst und Winter tritt Gracie Abrams in den USA im Vorprogramm Swifts auf. Im Februar 2025 spielt sie in den großen Arenen in Deutschland.
Olivia Rodrigo
Niemand wird so oft als die „nächste Taylor Swift“ bezeichnet wie die 21-Jährige Kalifornierin, die gerade mit ihrem grandiosen zweiten Album „Guts“ auch Konzerte in Deutschland gegeben hat.
Tate McRae
Die 20-jährige Kanadierin hat zunächst als Teenie als Tänzerin Karriere gemacht, bevor sie mit Hits wie „Feel Like Shit“ und „Greedy“ zur großen Pophoffnung wurde.
Charlie Puth
Die Karriere des 32-jährigen Youtube-Stars aus New Jersey explodiert, seit Swift im Song „The Tortured Poets Department“ von ihm geschwärmt hat („We declared Charlie Puth should be a bigger artist“).
Sabrina Carpenter
„Short n’ Sweet“, das neue Album der 25-Jährigen US-amerikanischen Schauspielerin und Sängerin, erscheint im August. Am Mischpult saß Swift-Produzent Jack Antonoff.