Bisher beschränkt sich die Stadt darauf, zwei Unterführungen im Jahr von ausgewählten Sprayern besprühen zu lassen. Außerdem werden im Jugendhaus Mitte Workshops angeboten und Graffitiaufträge vermittelt. Seit Jahren engagiert sich zudem der Jugendrat in Sachen Graffiti. Er vermittelt auch nicht-städtische Flächen an Sprayer. Aktuell plant der Jugendrat Süd ein eigenes Graffiti-Projekt: Er will zunächst illegale Sprayereien entfernen und nach einem Workshop mit dem Künstler Jeroo selbst zur Spraydose greifen. So soll Graffiti als Kunstform sichtbar und aus der Illegalität geholt werden.

 

Natürlich funktioniert der Plan nur, wenn Flächen vorhanden sind. Im Auge haben die Jugendlichen etwa eine Wand unter der Paulinenbrücke. Doch klar ist auch hier: „Es gibt zu wenig Flächen“, sagt Oliver Augustin, der den Jugendrat bei der Arbeit begleitet. Nicht nur bestehende Gebäude, sondern auch solche, die auf ihren Abriss warten, könnten besprüht werden.

Aufruf: Sprayerwände melden

In der Graffiti-Szene lobt man die Bemühungen der Stadt, legale Flächen auszuweisen – und kritisiert, dass es trotzdem zu wenig gebe. „Es gibt ein paar Insidertipps für Wände, die aber nicht leicht zugänglich sind“, sagt der Sprayer Blaze One, der sich als aktives Mitglied der Stuttgarter Graffiti-Szene beschreibt. „Es müsste mehr öffentliche Wände geben“, wünscht er. Geeignete Flächen gebe es genug, finden Blaze One und der Graffiti-Beauftragte Schupp: „Wir würden da was finden“.

Bleibt die Frage, wie die Ideen ins Rathaus und die Sprayer zu neuen, zum Besprühen freigegebenen Wänden kommen. Von den besagten Regeln für legale Graffitiflächen in Stuttgart habe er noch nie gehört, erklärt Stephan Pfletschinger. Der Betreiber des Blogs streetart-stuttgart.de, der vor einigen Jahren ein Buch mit demselben Titel herausgegeben hat, weiß auch nichts von einem allgemeinen Vorschlagsrecht in Sachen Graffitiwände – genauso wenig wie Florian Schupp, der die Einladung aus dem Tiefbauamt aber gerne annimmt.

Schusters Kriterien

Das Amt untersucht mögliche Sprayerflächen nach Kriterien, die im Januar 2011 vom damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Schuster in einer Antwort auf eine Gemeinderatsanfrage der Grünen definiert wurden. Dazu zählen ausreichende Belüftung und Abstand zum Verkehr; nur Wände, die diese Voraussetzungen erfüllen, sind genehmigungsfähig. Schuster schrieb auch: „Diese legal und mit künstlerischen Ambitionen gestalteten Wände (...) stellen eine Alternative zu den illegal und oft einfach nur beschmierten Flächen dar.“

Das kann als ein politisches Statement für legale Graffiti und als Angebot gelesen werden. „Wir sind für Vorschläge immer offen“, sagt auch Claus-Dieter Hauck. „Wer eine Fläche erkennt, die den Kriterien entspricht, kann sie uns gerne melden.“ In jedem Fall trete das Amt mit dem betroffenen Bezirksbeirat in Kontakt. Für eine zweite Hall of Fame, an der dauerhaft und frei gesprüht werden darf, müsse man das Verfahren breiter anlegen, findet Hauck – wegen „stadtgestalterischen Aspekten“.

Die StZ sucht mit ihren Lesern Sprayerwände

Bisher beschränkt sich die Stadt darauf, zwei Unterführungen im Jahr von ausgewählten Sprayern besprühen zu lassen. Außerdem werden im Jugendhaus Mitte Workshops angeboten und Graffitiaufträge vermittelt. Seit Jahren engagiert sich zudem der Jugendrat in Sachen Graffiti. Er vermittelt auch nicht-städtische Flächen an Sprayer. Aktuell plant der Jugendrat Süd ein eigenes Graffiti-Projekt: Er will zunächst illegale Sprayereien entfernen und nach einem Workshop mit dem Künstler Jeroo selbst zur Spraydose greifen. So soll Graffiti als Kunstform sichtbar und aus der Illegalität geholt werden.

Natürlich funktioniert der Plan nur, wenn Flächen vorhanden sind. Im Auge haben die Jugendlichen etwa eine Wand unter der Paulinenbrücke. Doch klar ist auch hier: „Es gibt zu wenig Flächen“, sagt Oliver Augustin, der den Jugendrat bei der Arbeit begleitet. Nicht nur bestehende Gebäude, sondern auch solche, die auf ihren Abriss warten, könnten besprüht werden.

Aufruf: Sprayerwände melden

In der Graffiti-Szene lobt man die Bemühungen der Stadt, legale Flächen auszuweisen – und kritisiert, dass es trotzdem zu wenig gebe. „Es gibt ein paar Insidertipps für Wände, die aber nicht leicht zugänglich sind“, sagt der Sprayer Blaze One, der sich als aktives Mitglied der Stuttgarter Graffiti-Szene beschreibt. „Es müsste mehr öffentliche Wände geben“, wünscht er. Geeignete Flächen gebe es genug, finden Blaze One und der Graffiti-Beauftragte Schupp: „Wir würden da was finden“.

Bleibt die Frage, wie die Ideen ins Rathaus und die Sprayer zu neuen, zum Besprühen freigegebenen Wänden kommen. Von den besagten Regeln für legale Graffitiflächen in Stuttgart habe er noch nie gehört, erklärt Stephan Pfletschinger. Der Betreiber des Blogs streetart-stuttgart.de, der vor einigen Jahren ein Buch mit demselben Titel herausgegeben hat, weiß auch nichts von einem allgemeinen Vorschlagsrecht in Sachen Graffitiwände – genauso wenig wie Florian Schupp, der die Einladung aus dem Tiefbauamt aber gerne annimmt.

Die besagte Stellungnahme von Wolfgang Schuster enthält auch ein Versprechen der Stadt: „Eine entsprechende Vorschlagsliste mit Fußgängerunterführungen, Stützmauern und Brücken wird vom Tiefbauamt aufgestellt.“ Welche Stützmauern und Brücken hat das Tiefbauamt vorgeschlagen? Keine, räumt Claus-Dieter Hauck ein. „Allerdings fehlt uns auch ein bisschen die Kenntnis“, sagt er.

Mehr Sprayerflächen können offenbar nur gemeinsam von den Eigentümern und der Szene gefunden werden. Die StZ sucht deshalb mit ihren Lesern nach Wänden, die mit Graffiti verschönert werden können.