An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche in einer Grafik die Ergebnisse einer interessanten Umfrage. Dieses Mal: Surfen Sie privat am Arbeitsplatz?

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Die Arbeitswelt ändert sich – und damit auch die Gewohnheiten. Durch den Einsatz von modernen Medien verschwimmen Freizeit und Beruf immer häufiger. Allerdings ist auch immer wieder zu lesen, dass gerade jüngere Menschen dem Erfolg im Beruf nicht mehr alles unterordnen wollen. Das Zauberwort heißt hier Work-Life-Balance.

 

Work-Life-Balance ist wichtig

Diese Verschiebung der Prioritäten lässt sich auch statistisch nachweisen. So ist es inzwischen für die meisten Menschen völlig normal, während der Arbeitszeit auf Facebook zu surfen oder schnell einmal bei Freunden anzurufen. Wie die repräsentative Studie von YouGov allerdings zeigt, ist diese Haltung abhängig vom Alter der Befragten.

Generell geben 66 Prozent der befragten Angestellten zu, zumindest gelegentlich während der Arbeit privaten Tätigkeiten nachzugehen. Ein schlechtes Gewissen haben dabei nur die Wenigsten. Im Gegenteil: 77 Prozent gehen davon aus, dass ihre Vorgesetzten genauso häufig Privates während der Arbeitszeit erledigen wie sie selber.

Ältere Arbeitnehmer halten sich zurück

Deutlich aber wird durch die Studie, dass jüngere Arbeitnehmer das Ausüben von privaten Tätigkeiten während der Arbeitszeit eher als Teil der Work-Life Balance sehen, während ältere Beschäftigte mehr davon überzeugt sind, dass diese dem Unternehmen schaden.

Signifikant ist der Unterschied bei den Millenials zwischen 25 und 34 Jahren. Sie haben erst seit wenigen Jahren, also nach dem Siegeszug von Social-Media, ihr Erwerbsleben begonnen und das gehört ganz selbstverständlich zu ihrem Leben, auch auf der Arbeit. Acht von zehn Befragten in dieser Altersgruppe sagen, das gelegentliche private Browsen etwa gehört zur Work-Life-Balance. Nur 13 Prozent sehen das nicht so.

Bei den Über-55-Jährigen hingegen begreifen nur 46 Prozent die privaten Tätigkeiten auf ihrer Arbeit als Teil des Ausgleiches zwischen Job und Leben. Diese Generation lehnt diese Vorstellung sogar mehrheitlich (52 Prozent) ab.

Auf Basis des YouGov OmnibusEmployee wurden 543 Arbeitnehmer im Zeitraum vom 26. bis 28. August 2016 repräsentativ befragt.