Greta Thunberg fordert Verzicht, mehr Klimaschutz und gibt sich als unmodischster Teenager der Welt. Was aber nicht stimmt.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Für manche ist Greta Thunberg nur noch eine schreckliche Nervensäge; für viele andere ist die schwedische Schülerin eine Heilige.Was immer man von der 16-jährigen Umweltaktivistin denken mag, eines ist sicher: Greta Thunberg lässt niemanden kalt. Sie polarisiert die Massen, brüskiert die Mächtigen, ärgert die Leugner des Klimawandels, begeistert Schüler – weltweit. Hunderttausende schwänzen allwöchentlich einen Schultag, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

 

Aura des Authentischen

Thunberg hat in Interviews immer wieder betont, dass ihre Gegner sie wegen ihres Aussehens angreifen. Tatsächlich gibt sich das Mädchen ausgesprochen uneitel, sie trägt oft Zöpfe, einfache Wollmützen, praktische Funktionskleidung oder Skihosen in der Stadt. Scheinbar hat sie keinen Sinn, keine Zeit für Mode. Wer die Welt retten muss, schaut nicht in den Spiegel, sondern in die Zukunft. Doch bei aller Sympathie: Auch Thunbergs Aura des Authentischen und Unschuldigen ist eine modische Masche – eine richtig gute.

Eine Frage der Farbe

Niemand fragt so ein 16-jähriges Mädchen, ob ihre olle Daunenjacke und ihre verwaschenen T-Shirts tatsächlich fair und klimafreundlich produziert worden sind. Sie behauptet, sie kaufe sich niemals neue Kleidung. Trotzdem wechselt sie für ihre diversen öffentlichen Auftritte die Klamotten. Die Farbe ist dabei stets wohl gewählt: Zur Preisverleihung der Goldenen Kamera trug sie ein weißes Kleidchen, als ginge sie zur Buße oder Kommunion. Greta Thunberg, ein Heiligenbild. Und eine heimliche Modeikone.