Schokolade, Bilder oder kleine Präsente – hierzulande gibt es Adventskalender in allen möglichen Formen. In Griechenland ist dieser Brauch, die Tage bis zum Heiligen Abend auf diese Weise zu zählen, gänzlich unbekannt, wie die Cannstatterin Athina Giasta verrät.

Bad Cannstatt - Vor allem Kinder zählen die Tage bis zum Heiligen Abend – und bekommen dafür in Deutschland ganz logischerweise Unterstützung: jeden Tag öffnet sich ein Türchen des Adventskalenders, dahinter verbergen sich wahlweise Bilder, Schokolade oder Spielsachen. Der Fantasie der Eltern sind keine Grenzen gesetzt, neben gekauften Kalendern finden sich in vielen Haushalten auch selbst gebastelte Exemplare, die weihnachtlich dekoriert werden.

 

Der Brauch stammt aus dem 19. Jahrhundert und gehört zum christlichen Brauchtum in der Zeit des Advents. Der Kalender ist in verschiedenen Formen und Ausprägungen verbreitet, zeigt jedoch in der Regel die verbleibenden Tage bis Weihnachten an. Ursprünglich aus einer lutherischen Sitte Deutschlands stammend, gehören Adventskalender heute in vielen christlich geprägten Ländern zur Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Zunächst war der Adventskalender vor allem Zählhilfe und Zeitmesser.

Athina Giasta. Foto: Baur

Auch die Cannstatter Griechin Athina Giasta kennt eine Kindheit mit Adventskalender: „Ich hatte immer einen Schokoladen-Kalender“, erinnert sie sich an ihre Schulzeit, die sie in Deutschland verbrachte. Auch wenn der Inhalt meist schon vor Heiligabend aufgefuttert war: Athina Giasta mag den Brauch. Die Freunde in der griechischen Heimat kennen ihn nicht: „Adventskalender gibt es in Griechenland nicht“, erzählt Giasta. Freunde und Bekannte freuten sich deshalb immer riesig, wenn sie ihnen einen schenke. Generell gebe es in ihrer zweiten Heimat eigentlich nichts, womit die Tage oder Wochen bis Weihnachten gezählt werden – auch Adventskränze oder vergleichbarer Schmuck sind nicht üblich.

Für Athina Giasta aber gehört ein Adventskalender inzwischen zur Vorweihnachtszeit: „Ich habe meinem Neffen und meinem Mann einen geschenkt.“

Kolumne:
Athina Giasta ist in Griechenland geboren und in Deutschland aufgewachsen. Zehn Jahre lang hat die 32-Jährige in Athen gelebt und ist vor einiger Zeit nach Deutschland zurückgekehrt. Nun lebt und arbeitet sie in Bad Cannstatt. Regelmäßig lässt sie die Redaktion an ihrem Leben teilhaben, das in zwei Kulturen spielt.