Die Griechin Athina Giasta aus Bad Cannstatt berichtet in einer Kolumne regelmäßig über ihr Leben, das in zwei Kulturen spielt. Diesmal geht es um Udo Jürgens, griechischen Wein und warum die Präsentation desselben wichtig ist.

Bad Cannstatt - Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde. Komm’, schenk dir ein ...“ Diese Liedzeilen kennt in Deutschland beinahe jeder. Der Schlager von Udo Jürgens ist und bleibt ein Gassenhauer, den man mehr oder weniger textsicher mitsingen kann. „Wir haben sehr viel Wein in Griechenland, beinahe jeder baut ihn an und macht selbst Wein zu Hause“, erzählt Athina Giasta. Riesling aus der Region Stuttgart hat sie freilich auch schon probiert. Doch: „Ich mag den griechischen Wein lieber“, sagt sie.

 

Die Deutschen trinken viele unterschiedliche Weine

Wo wird mehr von dem Rebensaft getrunken, in Deutschland oder in Griechenland? Da ist sich Athina nicht sicher. Was ihr aber aufgefallen ist: „Die Deutschen löschen ihren Durst mit Bier und können dann mit Wein weitermachen!“ Auch habe sie bemerkt, dass Deutsche eher Weine aus vielen unterschiedlichen Ländern trinken und die meisten Griechen doch eher den Traubensaft aus der Heimat bevorzugen.

Was der 32Jährigen gar nicht gefällt, ist die Sitte hier vor Ort, Wein in Viertelesgläsern mit Henkel zu servieren. „Guter Wein braucht ein Glas mit Stil, den muss man präsentieren“, findet sie. Auch kämen die Griechen nicht auf die Idee, Wein mit süßem Sprudel oder Ähnlichem zu mischen – was in Deutschland recht beliebt ist. „Wir haben allerdings einen speziellen, mit Harz versetzten Wein, genannt Retsina, bei dem ist es anders“, erzählt Athina. Der werde beispielsweise mit Cola gemischt. In Griechenland kennt man das Lied von Udo Jürgens übrigens nicht. „Der ist völlig unbekannt dort“, sagt die 32Jährige.

Kolumne
Athina Giasta ist in Griechenland geboren und in Deutschland aufgewachsen. Zehn Jahre lang hat die 32Jährige in Athen gelebt und ist dann nach Deutschland zurückgekehrt. Nun lebt und arbeitet sie in Bad Cannstatt. Regelmäßig lässt sie die Redaktion an ihrem Leben teilhaben, das in zwei Kulturen spielt.