Die Württembergische Grillschule in Urbach gibt der althergebrachten Zubereitung am offenen Feuer ein neues Image. Ein möglichst entspannter Genuss von vielfältigen Speisen steht auf dem Stundenplan – und das muss beileibe nicht nur Fleisch sein.

Urbach - Unterhemd, Bierbauch, Billigblechgrill – mit all dem hat die Württembergische Grillschule, die sich in Urbach nahe der ehemaligen Spinnerei und Weberei Hornschuch befindet, nichts zu tun. Stattdessen versteht man sich als Vorkämpfer und Vermittler des guten Geschmacks – „Grillen als Kunstform“ formuliert es der Chef, Ebbo Christ. Eine vierstellige Zahl von Besuchern lassen sich jedes Jahr in dem schön gestalteten Gartengelände mit angrenzendem Villenpark in Kursen direkt an der Glut fortbilden. Auch die Halle, in welcher die Lehrer, Köche wie Benjamin Hehn, die Speisen vorbereiten, schmeichelt dem Auge. Das Holzgebäude sei „die erste Urbacher Turnhalle“ gewesen, sagt Ebbo Christ. In einer Ecke hängen dort Schwarzweiß-Aufnahmen von Leibesübungen aus dem Jahre 1912.

 

Christ selbst bietet die Kurse auf dem Gelände seit gut 15 Jahren an. Schon als Student der Landespflege sei er vom „Bazillus Grillus“ infiziert worden, im Schaugarten seines Urbacher Gartenbaubetriebes habe er angefangen, abendliche Kurse anzubieten. Ein „enormer Qualitätssprung“ habe sich nach der Begegnung mit Horst Witzemann ergeben, einem der Gründerväter der „German Barbecue Association“, deren Geschäftsführer Christ heute ist. 250 Kurse bietet er pro Jahr an, die meisten seien Wochen zuvor ausgebucht, sagt der gebürtige Ostwestfale. Die Kursgebühren, 89 Euro je Person aufwärts, sind nicht die einzige Einnahme der Grillschule. Wer möchte, kann sich in einem Geschäft nebenan mit Grillgerätschaften ausstatten.