Acht Nominierte gibt es in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“.
Auch wer kein Ticket fürs Stadion hat, muss heutzutage nicht auf Informationen von aktuellen Sportereignissen verzichten, dafür sorgen zahllose Liveticker im Netz. Auch das Magazin 11 Freunde bietet einen Ticker an, jedoch mit humorvollem Unterton und Zusatzinformationen.
Das Blog Migrantenstadl setzt sich bewusst provokant und politisch unkorrekt mit Themen rund um Migration auseinander. Die Verantwortlichen Imad Mustafa und Tunay Önder zeigen dabei, dass Berichterstattung über Migration nicht automatisch Berichterstattung über Probleme sein muss.
In der Kategorie „Information“ gibt es sechs mögliche Preisträger.
1. Die Webseite alsharq.de
Auf Alsharq.de können junge Journalisten und Wissenschaftler über das politische und gesellschaftliche Geschehen im Nahen und Mittleren Osten berichten. Auch weil einige Autoren vor Ort leben, ist die Berichterstattung unabhängig, authentisch und aktuell.
2. Die Webseite Der Postillon
Seit 2008 betreibt der Werbetexter Stefan Sichermacher die satirische Tageszeitung „Der Postillon“. Seine Berichterstattung ist kritisch, pointiert und wird immer mehr auch von etablierten Medien wahrgenommen.
3. Das Blog Fussballdoping.de
Das Blog „fussballdoping.de“, ein Projekt der WAZ-Rechercheredaktion, wird von dem Journalisten Daniel Drepper betreut. Er hat sich dem Thema Doping im Fußball verschrieben und liefert auf seiner Plattform Informationen zu Dopingfällen, zu aktuellen Prozessen und zu möglichen Doping-Methoden. Über eine Upload-Funktion bietet „fussballdoping.de“ auch Nutzern die Möglichkeit anonym Informationen beizusteuern.
4. Die Plattform Politnetz.ch
Politnetz.ch bietet den 20.000 registrierten Nutzern in der Schweiz nicht nur die Möglichkeit, über aktuelle, umstrittene Politikthemen zu diskutieren. Via Facebook wird auch ein Überblick über die politische Stimmung im Land gegeben.
5. Die Online-Zeitung Prenzlauer Berg Nachrichten
Diese unabhängige Zeitung, die für die Bewohner des Berliner Stadtteils Prenzlauer Berg produziert wird, wurde 2010 gestartet und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Feste Redakteure und freie Mitarbeiter berichten aktuell über Politik, Kultur und Alltag in Prenzlauer Berg.
6. Das Web-Angebot Publikative.org
„Publikative.org“ wird von der Amadeu-Antonio-Stiftung getragen und ist eine Weiterentwicklung des früheren „NPD-Blog“. Seitdem hat es sich als zentrale Informationsplattform über das Geschehen am „rechten Rand“ etabliert.
Kategorie „Wissen und Bildung“
Bei „Wissen und Bildung“ nominierte das Grimme-Institut elf Projekte.
7. Alma
Diese Arte-Dokumentation handelt von der 15-jährigen Alma, die einer gewalttätigen Gang in Guatemala beitritt und fünf Jahre voller Gewalt erlebt. Die heute 26-Jährige berichtet in dieser Doku mit interaktiven Elementen über den Gangalltag und ihre Lebensgeschichte.
8. Anne Frank im Land der Mangas – App
Diese App erzählt in Form eines interaktiven Doku-Comics die Geschichte einer Recherchereise einiger französischer Reporter nach Japan. Sie wollten die Hintergründe des Verkaufserfolgs des Mangas zum Tagebuch der Anna Frank erforschen und kommen dabei dem japanischen Selbstverständnis näher.
9. DorFuchs
Probleme mit Mathe hatte Johann Beurich nie. Als „DorFuchs“ hilft der Mathestudent nun allen Schülern, die sich mit Formeln, Funktionen und Gleichungen schwer tun. In Youtube-Videos arbeitet er mathematische Phänomene als Songs auf.
10. Europa Atlas
Die Süddeutsche Zeitung hat für ihren Europa Atlas mehr als 50 Statistiken zu Gesundheit, Einkommen, Verkehr, Arbeit , Bildung und vielen weiteren Themen ausgewertet und in einer interaktiven Karte und einem Liniendiagramm aufgearbeitet. Auf diese Weise kann der Nutzer die Lebensbedingungen in verschiedenen EU-Staaten vergleichen.
11. Website zum Hotel Silber in Stuttgart
Das Hotel Silber wird als virtueller Geschichtsort für den Grimme Online Award nominiert. Die vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg angebotene Website macht die Geschichte dieses Ortes und sogar der einzelnen Räume virtuell zugänglich. Zeitgenössische Dokumente und zahlreiche weiterführende Beiträge sowie die direkte Ansprache von Schülern tragen dem Grimme-Institut zufolge zur Qualität der Webseite bei.
12. Keine Zeit für Wut, Neue Züricher Zeitung
Die multimediale Webdoku „Keine Zeit für Wut“ widmet sich zwei Jahre nach Fukushima den Auswirkungen und Folgen der Katastrophe, indem sie die betroffenen Menschen direkt und persönlich zu Wort kommen lässt.
13. Leidmedien.de
Wie sollten Journalisten über Menschen mit Behinderungen berichten? Dieser Frage nimmt sich das Projekt Leidmedien.de des Berliner Vereins „Sozialhelden e.V.“ an. Am Beispiel der Paralympischen Spiele in London im August 2012 zeigte es Positiv- und Negativbeispiele auf.
14. Plan B, Deutsche Welle
Wie lebt es sich als junger Mensch in einem südeuropäischen Land, und das mitten in der Euro-Krise? Diesem Thema spürt das Multimedia-Special „Plan B“ der Deutschen Welle nach und stellt in fünf Ländern „junge Wege aus der Krise“ vor.
15. Soziopod
27 Folgen hat dieser Podcast von Nils Köbel und Patrick Breitenbach. In einem lockeren Dialog beleuchten die beiden Autoren dabei soziologische und philosophische Fragen rund um gesellschaftliche Macht, Religion, Identität, Karl Marx oder die Frankfurter Schule.
Im YouTube-Videokanal „Stefans Musikworkshop“ von Stefan Malzew, Chefdirigent der Neubrandenburger Philharmonie, geht es um klassische Musik – aber eben auch um aktuelle Pop- und Film-Musik. Malzew verbindet die beiden Musikrichtungen, indem er die Wurzeln der Popmusik in der klassischen Musik aufzeigt und so gerade jungen Leuten einen neuen Zugang zur Klassik ermöglicht.
17. Was glaubst Du denn? hr2-Kinderfunkkolleg
Was glauben andere Menschen? Und wie sollte man miteinander umgehen? Das hr2-Kinderfunkkolleg „Was glaubst Du denn?“ widmet sich in kurzen Podcasts, die Kinder und Jugendliche mit medienpädagogischer Unterstützung selbst erstellt haben, diesen Fragen.
Kategorie „Kultur und Unterhaltung“
Acht Nominierte gibt es in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“.
Auch wer kein Ticket fürs Stadion hat, muss heutzutage nicht auf Informationen von aktuellen Sportereignissen verzichten, dafür sorgen zahllose Liveticker im Netz. Auch das Magazin 11 Freunde bietet einen Ticker an, jedoch mit humorvollem Unterton und Zusatzinformationen.
Das Blog Migrantenstadl setzt sich bewusst provokant und politisch unkorrekt mit Themen rund um Migration auseinander. Die Verantwortlichen Imad Mustafa und Tunay Önder zeigen dabei, dass Berichterstattung über Migration nicht automatisch Berichterstattung über Probleme sein muss.
20. Faust II Punkt Null, ARD
Goethe und die Börse – das sind zwei Themen, die man nicht sofort miteinander in Verbindung bringen würde. Die Börsenredaktion der ARD jedoch sieht Analogien von Faust II und der Wirtschaftskrise und hat diese multimedial aufbereitet.
21. Kioskforscher
Markus Böhm kennt sich aus auf dem Zeitschriftenmarkt. Als „Kioskforscher“ untersucht der Journalist neue und traditionelle Blätter auf ihre Chancen am Markt sowie ihre inhaltliche und optische Gestaltung.
Es muss nicht immer Béla Réthy sein. Auf der Website Marcel-ist-reif.de kommentieren Laien genauso wie Experten aktuelle Fußballspiele – und das kann mal lustig, informativ oder einfach nur skurril ausfallen.
15 Museen in NRW haben sich zusammengeschlossen und präsentieren ihre Kunstwerke der Moderne und der Gegenwart auf der gemeinsamen „Museumsplattform“-Webseite. So kann der Nutzer seinen eigenen Interessen folgen, ohne sich durch unzählige Websites klicken zu müssen.
24. RAPutationTV, UFA Film & TV Produktion
Die viel beschworene Politikverdrossenheit der Jugend ist bei der Online-Casting-Show „RAPutationTV“ nicht zu spüren. Denn hier rappen Jugendliche zu politischen Themen, machen auf Missstände aufmerksam und sagen ihre Meinung zu aktuellen Entwicklungen.
26. WDR Digit
Ein digitales Archiv des Landes NRW – das ist das Ziel des Projektes „WDR Digit“. Der Sender stellt allen Privatpersonen eine Plattform zur Verfügung, um alte Fotos und Filme hochzuladen und so zu digitalisieren. Den interessantesten Themen nimmt sich die Redaktion des WDR an und macht eine Geschichte daraus.
Kategorie „Spezial“
In der Kategorie „Spezial“ schließlich finden sich drei Nominierte wieder.
Sexismus ist kein Randphänomen, Sexismus ist alltäglich und betrifft unzählige Menschen in Deutschland. Um ihnen eine Stimme, ein Ventil zu verleihen, kreierten Jasna Strick, Nicole von Horst und Anne Wizorek das Twitter-Hashtag #aufschrei und animierten so Tausende, ihre Sexismus-Erfahrungen zu teilen. Die damit angestoßene digitale Welle der Entrüstung wurde wiederum in den Medien und der Politik thematisiert, #aufschrei wurde damit zu einem der wirkungsvollsten Hashtags aller Zeiten.
27. Richard Gutjahr
Richard Gutjahr wird vom Grimme-Institut für seine persönliche Leistung rund um die Verknüpfung von Journalismus und Internet nominiert. So verband er beispielsweise 2012 mit der „Rundshow“ öffentlich-rechtliches Fernsehen und Netzwelt und war Teil des Entwicklungsteams von „lobbyplag.eu“.
28. vox:publica
Die Stimme des Volkes beschwört das Team des Internetradios „detektor.fm“ einmal im Monat, indem es die Zuhörer bei der Gestaltung der Sendung „vox:publica“ direkt beteiligt. Ob Themenauswahl oder gar die Produktion eigener Beiträge – die Hörer können ihr Programm selbst bestimmen.